Die Trockenheit hält an, die Versuchung ist groß, Wasser aus den ohnehin schon geschöpften Flüssen und Bächen zu pumpen. „Jegliche Entnahme aus oberirdischen Gewässern wie der Nahe ist ohne Genehmigung nicht erlaubt“, informiert die Untere Wasserbehörde des Kreises, nachdem ein solcher Fall im Stadtgebiet bekannt wurde.
Eine Genehmigung sei immer an den Pegel gebunden, und der ist aktuell an der Nahe deutlich unterschritten – mit rund 2,4 Metern (Stand: 11. August). Als Gewässer 1. Ordnung unterliege die Nahe der Aufsicht der SGD Nord als Oberer Wasserbehörde, die über die nicht genehmigte Entnahme informiert wurde. Auch auf die Wasserentnahme mit Schöpfgefäßen wie Eimern und Gießkannen sollte verzichtet werden. „Bitte tragen Sie dazu bei, die Gewässer nicht zusätzlich zu beinträchtigen“, appelliert die Stadt. Flora und Fauna litten schon genug unter der Trockenheit, betont Oberbürgermeister Emanuel Letz.
Den Zustand der Nahe und des Ellerbachs beobachtet auch der Angelsportverein Nahe 1880 Bad Kreuznach kritisch: „Ein Notstand besteht noch nicht, aber die Wasserentnahme durch Pumpen muss umgehend eingestellt werden“, fordert Vorsitzender Jens Wichmann. Wer solche Vorfälle beobachte, solle sie sofort ans Ordnungsamt oder seinen Verein melden. Den Fischen in der Nahe gehe es noch relativ gut. Wenn es in den nächsten zwei Wochen aber nicht regne, könne es für die Tiere kritisch werden. „Wir bereiten uns darauf vor, einzugreifen und die Fische umzusiedeln“, sagte der ASV-Chef. Man stehe in Kontakt mit Ordnungsamt, Bauhof und Feuerwehr. red