Mit über 5400 verschiedenen Whiskyflaschen, gesammelt in über 30 Jahren, ist die Kyrburg wohl das umfangreichste Whiskymuseum Deutschlands. Die Whiskys stammen aus allen Teilen der Welt, doch der Schwerpunkt liegt auf Single Malt Whiskys aus Schottland.
Einige Flaschen stammen noch aus dem vorletzten Jahrhundert, darunter eine, die aus einem Schiffswrack geborgen wurde. Andere Whiskys reiften bis zu 50 Jahre heran, bevor man sie in Flaschen füllte. Zu bekannten Marken gesellen sich von Sammlern begehrte Raritäten. Zu untrinkbaren Ausstellungsstücken gehören historische Dokumente wie Werbeplakate, Rezepte oder Rechnungen alter Whiskyhändler. Um das Museum in Ruhe zu erkunden, empfiehlt sich eine Teilnahme an einem der wöchentlich stattfindenden Whisky-Tastings. Denn dafür ist das Museum da: zum aktiven Erleben.
Wir waren beim Tasting „Kyrburg Exklusiv“ dabei. Es war gewiss keine bloße Schnapslaune, dass bei Besuchen in schottischen Destillerien im Laufe der Jahre einmal das ein oder andere Fass für die Kyrburg reserviert wurde. Mancher Jahrgang verhieß Außergewöhnliches, manches Fass versprach, irgendwann zur Rarität heranzureifen. Nicht wenige der abgefüllten Flaschen haben sich Mitglieder des Whisky-Clubs gesichert. Aber in der Schatzkammer der Kyrburg blieben einige Raritäten erhalten, die sonst nirgends erhältlich sind und die an diesem Abend geöffnet wurden.
Die Namen kennen vermutlich nur Kenner: Mac Duff (12 Jahre alt), Glanallachie (8), Benrinnes (12), Cameron Bridge (35), Gelandronach (20)und Coal Ila 11). 80 Prozent des Geschmacks und der Aromen gehen auf das Fass, sagen Kenner. Sonst wäre Whisky erst mal „nur“ ein Kornbrand. Drei Jahre lagern alle Whiskys erst einmal im Fass, bevor abgefüllt wird. Deshalb sind Fässer heutzutage auch rar und teuer. as