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Kirn

Steinbruchfrage wird in Kirn ausgiebig diskutiert: Thema ist in der Stadt offiziell angekommen

Von Armin Seibert
„Rettet den Dhauner Wald. Der ist mit Geld nicht zu bezahlen.“ So die klare Aussage der BI, die vor dem Gesellschaftshaus Flagge zeigte. In der Sitzung wurde indes klar, dass eine Ablehnung seitens der Stadt auch Folgen hat. Am Montag, 17.30 Uhr, soll es auf dem Kirner Marktplatz eine weitere Mahnwache geben. Auch nach der detaillierten Infoveranstaltung mit NHB-Beteiligung hat sich an der BI-Haltung offenbar nichts geändert. Wald ist tabu.
„Rettet den Dhauner Wald. Der ist mit Geld nicht zu bezahlen.“ So die klare Aussage der BI, die vor dem Gesellschaftshaus Flagge zeigte. In der Sitzung wurde indes klar, dass eine Ablehnung seitens der Stadt auch Folgen hat. Am Montag, 17.30 Uhr, soll es auf dem Kirner Marktplatz eine weitere Mahnwache geben. Auch nach der detaillierten Infoveranstaltung mit NHB-Beteiligung hat sich an der BI-Haltung offenbar nichts geändert. Wald ist tabu. Foto: Armin Seibert

Wie geht’s weiter mit dem Steinbruch respektive den Steinbrüchen in Kirn? Um diese Frage drehen sich in der Stadt weiter zahlreiche Diskussionen.

Lesezeit: 4 Minuten
Was plant die NHB? Was passiert, wenn die Erweiterung floppt? Geht es dann mit Halmen wieder los? Das ist die klare Ansage, denn für Halmen direkt hinter der Realschule gibt es hektarweise genehmigte Abbaufläche. Die Abfuhr würde aber durch den Wald zur Verarbeitung im Hellberg-Werk erfolgen, nicht durch die Stadt ...
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Kommentar zum Steinbruch in Kirn: Pest, Cholera oder was Gesundes?

Pest oder Cholera? Auf den Punkt brachte es Jürgen Simon (SPD), als er die Steinbrucherweiterung an der Binger Landstraße und die Alternative Sprengungen auf Halmen miteinander verglich.

In der Tat ist die Entscheidung pro (Steinbrucherweiterung) oder kontra (Ablehnung) nicht leicht. Wer in Sachen Steinbruchgenehmigungsverfahren forscht, muss zugeben, dass die Behörden das Ansinnen von Steinbruchbetreibern heutzutage nicht einfach schnell mal durchwinken.

So wird garantiert auch im Zuge der Anhörung der über 40 Träger öffentlicher Belange die Detailplanung der NHB sprichwörtlich durch den Wolf gedreht. Da bleibt kein Stein auf dem anderen. Behörden, die eine Brandruine wegen eines angekohlten Schnitzkopfs (in Kirn) schützen, werden die Steinbrucherweiterungspläne durchkneten. So viel Vertrauen habe ich. Ich würde auch die Aussagen von Stadtchef Ensminger unterschreiben, der sagt: Entschieden ist noch nichts.

Dass die Sache 14 Monate im stillen Kämmerlein vor sich hinkokelte, war indes ein Bärendienst für das Unternehmen, das sich im Ausschuss professionell und kundig verkaufte. Auf den ersten Blick scheint mir die Erweiterung am großen Loch an der Binger Landstraße lieber zu sein als die Wiederinbetriebnahme des Steinbruchs Halmen.

Das gilt es aber, klar zu regeln. Wenn die Hellbergerweiterung kommt, dann muss Halmen dicht sein. Und wenn mit der Erweiterung von 6,5 Hektar begonnen wird, dann sind Aufforstungen auch außerhalb der Sukzessionsfläche fällig. Dass die BI so streng draufschaut, ist gut und richtig. Die NHB hat recht, wenn sie auf Standort, Arbeitsplätze und nachhaltige Rohstoffgewinnung verweist. Aber sie muss sich weitergehende Zusagen abhandeln lassen. Wenn das Buch Erweiterung zugeschlagen ist und auf Halmen gesprengt wird, hätte die BI der Stadt keinen Gefallen getan.

Pest oder Cholera also? Vielleicht ist ein Zwischending möglich? Vielleicht tun es zwei, drei Hektar Erweiterung, die dann mit Ausgleichsmaßnahmen verbunden sind. Ich bin gespannt auf die Ideen, die nun kommen.

BI „Rettet den Dhauner Wald“: Mahnwache am Kirner Marktplatz

Die Bürgerinitiative „Rettet den Dhauner Wald“, der sich schon über 1800 Interessenten angeschlossen haben, will bei einer Mahnwache am Montag, 17.30 Uhr, auf dem Kirner Marktplatz auf die befürchteten Folgen einer Steinbrucherweiterung aufmerksam machen.

Im Falle einer positiven Stadtratsentscheidung für einen Verkauf von 33,6 Hektar wolle man eine Bürgerabstimmung initiieren, hatte BI-Initiatorin Cornelia Dhonau-Wehner angekündigt. In der Sitzung des Bau- und Hauptausschusses wurde zwar klargemacht, dass es nicht um ein „großes Loch“ zwischen den Steinbrüchen gehe, sondern eine Erweiterung am Hellberg-Steinbruch geplant sei (6,3 Hektar in den nächsten 15 Jahren nach einem auf bis zu 10 Jahre veranschlagten Genehmigungsverfahren). Die Ängste der BI konnten aber nicht ausgeräumt werden. Vor allem für kommende Generationen will man kämpfen, etwa für Emilia und Matteo Friebis-Kau aus der Andres-Straße am Wald, die für ihren Forst kämpfen wollen.