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Bad Kreuznach

Stadt Bad Kreuznach droht nächstes Finanzdesaster: Haushaltsberatungen abgesagt, weil mehr als 16 Millionen Euro fehlen

Im Rathaus am Bad Kreuznacher Kornmarkt ist guter Rat teuer: Im Jahr 2024 wird der Stadtrat keinen Haushalt für das kommende Jahr 2025 mehr beschließen können.  Foto: Ella Beisiegel
Im Rathaus am Bad Kreuznacher Kornmarkt ist guter Rat teuer: Im Jahr 2024 wird der Stadtrat keinen Haushalt für das kommende Jahr 2025 mehr beschließen können. Foto: Ella Beisiegel

Der Bad Kreuznacher Stadtvorstand um Oberbürgermeister Emanuel Letz (FDP) hat die für Anfang November terminierten Beratungen des Haushalts für das Jahr 2025 auf unbestimmte Zeit verschoben. Als möglicher Nachholzeitpunkt steht der Februar im Raum. Das wird aber vor allem von einem abhängen: Schafft es die Stadtverwaltung, einen beratungsfähigen Haushalt vorzulegen? Derzeit klafft im Ergebnishaushalt ein massives Loch von mehr als 16 Millionen Euro.

Lesezeit: 2 Minuten
Das teilte Chefkämmerer Thomas May dem doch einigermaßen verdutzt wirkenden Finanzausschuss am Dienstagabend mit. Die Sitzung leitete Dezernent Markus Schlosser (parteilos), weil Kämmerer und Bürgermeister Thomas Blechschmidt (CDU) noch nicht wieder im Dienst ist. Woraus diese 16 Millionen Euro resultieren, ist nicht klar. Denn es fehlt an einem öffentlich zugänglichen Haushaltsplanentwurf. ...
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Kommentar zu den fehlenden 16 Millionen Euro und der Absage der Etatberatungen: Multiorganversagen von oben bis unten

Spart man sich den durchaus angebrachten Sarkasmus, dann kann man feststellen, dass es nur folgerichtig ist, die Etatberatungen abzusagen. Mit einem derart großen Defizit (16 Millionen) muss man gar nicht erst in die Beratungen gehen. Das wäre Zeitverschwendung.

Nun kann man sich fragen: Was machen die da eigentlich in der Stadtverwaltung? Wie jedes Jahr ist klar, dass spätestens im Herbst die Etatberatungen anstehen und bis dahin die Zahlen stehen müssen. Und mit „stehen müssen“ meine ich nicht, dass jedes Amt seine Wunschliste angefertigt hat, sondern dass diese schon brachial runtergekürzt worden sind. Am Ende muss nämlich ein beratungsfähiger Betrag stehen.

Dass nun in Bad Kreuznach die Etatberatungen verschoben worden sind, lässt sehr viele Diagnosen zu: Teile der Stadtverwaltung haben sich schon lange von der finanzpolitischen Realität entkoppelt, und der Stadtvorstand ist nicht in der Lage, dem Herr zu werden. Aber es wäre unfair, der Stadtverwaltung da allein die Schuld zu geben. Fakt ist: Diese Misere ist politisch von oben so gewollt.

Die Ampelregierung in Rheinland-Pfalz versagt seit Jahren in ihrer Königsaufgabe, die Kommunen des Landes finanziell fair auszustatten. Innenminister Michael Ebling (SPD), oberster Dienstherr der allmächtigen Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD), gefällt sich in der Rolle des peniblen Finanzsheriffs. Die anstehende Grundsteuerreform ist das nächste Kapitel dieser universell verfehlten, ja kranken, Finanzpolitik. Die Kommunen bluten aus, in Bad Kreuznach geht noch ein bisschen was – in vielen anderen aber gar nichts mehr. Wohin das führt? Das kann ich Ihnen sagen: Warten Sie mal die nächste Wahl ab.

E-Mail an marian.ristow@rhein-zeitung.net

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