Es ist müßig zu diskutieren, inwieweit das Wirken von Parteien an der Basis, konkret hier in Bad Kreuznach, Einfluss auf die Wählerentscheidung bei einer Landtagswahl hat. Darüber rätseln Politikforscher schon seit Jahrzehnten.
Die Entscheidung im Land bedeutet weder, dass sich die Bad Kreuznacher SPD in den vergangenen fünf Jahren besonders gut angestellt hat, noch dass die CDU kolossal versagt hat. Gewisse Tendenzen und Parallelen lassen sich für aufmerksame Beobachter aber nicht ignorieren.
Wenn die Christdemokraten bei rund 26 Prozent innerhalb der Stadtgrenzen herumkrebsen, dann liegt das aber nicht nur an der Maskenaffäre oder am Landestrend. Diese Zahl ist nicht als Kompliment zu verstehen. Ob erratische Vorgänge wie die Demission Markus Schlossers als Bürgermeister-Kandidat das Vertrauen der Bürger in die Partei gestärkt haben, darf bezweifelt werden. Die CDU in der Stadt ist zu unstet, aus ihr ist ein konstantes unruhiges Wummern zu vernehmen. Das kann auch bei der Landtagswahl nicht förderlich sein.
Im Gegensatz zur Landes-SPD waren die Sozialdemokraten an der Nahe zuletzt auf Sturzflug. Bei der Kommunalwahl verlor man fünf Sitze. Im Land ist davon nichts zu spüren. Auch wegen Malu Dreyer. Diese Galionsfigur fehlt den Bad Kreuznacher Genossen. Oberbürgermeisterin Heike Kaster-Meurer hat den strahlenden Glanz, mit dem sie 2011 ins Amt gewählt wurde, vollends eingebüßt.
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