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Kirner Land

Situation auf dem Lehrstellenmarkt: Kirner Kreishandwerksmeister zur Gemengelage in Corona-Zeiten

Von Armin Seibert
Handwerk hat goldenen Boden, so heißt es bekanntlich. Bäckermeister Alfred Wenz hatte vor fünf Jahren in seiner Stollenbackstube (von links) die damalige Nahe-Weinkönigin Barbara Wollschied, Edelsteinkönigin Sonja Mzyk, die Rheinische Brotkönigin Laura Meschede und die Deutsche Weinkönigin Nadine Poss zu Gast. Aktuell ist durch das grassierende Coronavirus vielen Handwerkern und auch Königinnen nicht zum Lachen zumute.  Foto: Armin Seibert (Archiv)
Handwerk hat goldenen Boden, so heißt es bekanntlich. Bäckermeister Alfred Wenz hatte vor fünf Jahren in seiner Stollenbackstube (von links) die damalige Nahe-Weinkönigin Barbara Wollschied, Edelsteinkönigin Sonja Mzyk, die Rheinische Brotkönigin Laura Meschede und die Deutsche Weinkönigin Nadine Poss zu Gast. Aktuell ist durch das grassierende Coronavirus vielen Handwerkern und auch Königinnen nicht zum Lachen zumute. Foto: Armin Seibert (Archiv)

Weniger Azubis, weniger Lehrstellen in allen Bereichen und viel Informationsbedarf. So präsentiert sich für junge Leute im Orientierungszustand und ihre Eltern vor allem Corona-bedingt die Lage. Was bei den IHK-Betrieben (einschließlich Gastronomie) mit einem Lehrstellenminus mit rund 8 Prozent zu Buche schlägt, ist bei den Handwerkern nicht viel anders.

Lesezeit: 3 Minuten
„Etliche Betriebe halten sich auch derzeit noch stark zurück“, sagt Kreishandwerksmeister und Bäckerobermeister Alfred Wenz (Bundenbach) zur aktuellen Situation. Die sei Coronabedingt äußerst unterschiedlich. Wenz sagt: „Viele wissen doch gar nicht, ob sie im nächsten Jahr noch existieren.“ Aufträge und Ideen wären zwar schon da, aber beispielsweise im Innenausbau heiße ...
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Zahl der Lehrverträge im Handwerk deutlich gesunken – Zusatzprämie ist gefragt

Die Zahl der Lehrverträge innerhalb der Kreishandwerkerschaft Bad Kreuznach sind gegenüber den Vorjahren stark gesunken. 2018 waren es 282, 2019 noch 260, und aktuell sind 204 Lehrverhältnisse neu eingetragen.

Im Kreis Birkenfeld gingen die Zahlen von 163 (2018) über 156 (2019) auf aktuell 134 zurück. Im Rhein-Hunsrück-Kreis waren es 248 (2018), 259 (2019), und aktuell sind es 193. Ende des Jahres 2019 (vor Ausbruch der Corona-Pandemie) waren im Kreis Bad Kreuznach die Verträge um 3,4, im Kreis Birkenfeld um 15,3 Prozent gesunken, während im Rhein-Hunsrück-Kreis eine Zunahme von 9,3 Prozent festgestellt wurde.

Interessant ist auch die Zahl der vorzeitig gelösten Ausbildungsverträge: 2019 wurden von 1324 Verträgen im Innungsbereich 13,99 gelöst. Davon 51 Prozent im ersten, 30 Prozent im zweiten, 17 Prozent im dritten und 2 Prozent im vierten Lehrjahr. 2018 waren 1463 und 2017 1326 Lehrverträge gelöst worden.

Die Entscheidung, ob ein Handwerksbetrieb ausbildet oder gar zusätzliche Lehrstellen anbietet, kann durch die in Corona-Zeiten zusätzlich angebotene Prämie erleichtert werden. Voraussetzung ist, dass die Zahl der Lehrstellen gegenüber den vergangenen drei Jahren gleich geblieben ist. Dazu müssen Einbußen durch Corona nachgewiesen werden. Kleine oder mittelständische Betriebe können dann 2000 Euro pro Vertrag erhalten. Wer mehr ausbildet, kann 3000 Euro beanspruchen. Das gilt dann für (auch bereits unterschriebene) Lehrverträge, die im Zeitraum zwischen August 2020 bis Februar 2021 beginnen. „Die Betriebe wissen das zu schätzen und fragen das auch rege nach“, sagt Geschäftsführerin Silke Dittrich (Kreishandwerkerschaft Rhein-Nahe-Hunsrück).

Bei Ausbildungsverträgen in Corona-Zeiten gab es die Regelung, dass Lehrlinge zunächst sechs Wochen weiterbeschäftigt und auch weiterbezahlt werden mussten – so ergab sich eine Zusatzbelastung für ausbildende Betriebe, während Betriebe ohne Azubis Kurzarbeit im ganzen Betrieb machen konnten. Das wurde von Ausbildungsbetrieben, die sich um junge Leute bemühen, stark kritisiert. as

Der 36. Brotpfenniglauf der Bäcker muss leider ausfallen

Es wäre die 36. Auflage geworden, aber in diesem Jahr wird's nichts mit dem traditionellen Brotpfenniglauf auf der Marathonstrecke von Kirn nach Bad Kreuznach. Darüber informiert uns Bäckerinnungsmeister Alfred Wenz, der sich mit seinem Vorstand die Entscheidung sehr schwer gemacht hat.

Auch die Verkaufsstände in den Fußgängerzonen will man diesmal nicht anbieten, um nicht am Ende zum „Hotspot“ zu werden. 2021 soll es wieder weitergehen, wieder (wie in diesem Jahr geplant) mit der Volksbank als Sponsor. as