Die Jungs und Mädels der Partei sind schon 'ne Nummer. Im Ernst: Ich könnt mich wegschmeißen, wenn ich an die Kandidatur Philipp Dietrichs denke. Die wissen alle ganz genau, wie sie, in titanischem Übermut und immer hart am Wind der Erkenntnis, agieren müssen – wenn nur dieser krass-verwirrende Widerspruch nicht wäre: Sie begeben sich in ein System hinein, bringen es auf stolze 289 Unterschriften, um genau diesem System hernach den Rücken zu kehren.
Verändern? Nein! Die Anderen im Landratsgefecht witzig der Lüge, des Gefasels überführen? Nein! Die Partei macht auf Satire, wählt dafür aber die falsche Ebene, nämlich die der etablierten Konventionen. Stupide Kandidatenpräsentationen in leeren Hinterzimmern mit pfiffigen Aktionen enttarnen, ob auf der Straße oder im Internet: Das wär's! Stattdessen – nehmen wir ein abgefahrenes Bild – kämpfen sie wie wild um den Führerschein und erklären dann das Auto zum Teufelswerk. Schade! Denn einen ernst zu nehmenden Farbtupfer bräuchten wir so dringend in einer Welt der grauen Parteigranden.
E-Mail: stefan.munzlinger@rhein-zeitung.net