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Münchwald

Podiumsdiskussion der VHS Soonwald: Wie viele Windräder sind genug?

Von Kurt Knaudt
Windräder bei Daubach – so sah sie eine am Computer erstellte Animation von 2013. Zwar sind aktuell statt der zehn „nur“ sieben Windräder im vorbereitenden Bau, bei den Bürgern des Soonwaldes sind und bleiben die Räder in Dorfnähe allerdings umstritten.
Windräder bei Daubach – so sah sie eine am Computer erstellte Animation von 2013. Zwar sind aktuell statt der zehn „nur“ sieben Windräder im vorbereitenden Bau, bei den Bürgern des Soonwaldes sind und bleiben die Räder in Dorfnähe allerdings umstritten. Foto: Animation / privat

Zwei gegensätzliche Strömungen prägten die Podiumsdiskussion der VHS Soonwald in der Hubertushalle in Münchwald zum Thema „Windkraft in der Nahe-Glan-Region“. Eine Annäherung zwischen den beiden grundsätzlichen Haltungen, die wie eine unsichtbare Trennlinie zwischen den rund 130 Besuchern verlief, erwies sich als schwierig.

Lesezeit: 6 Minuten
Auch wenn manche Aussage je nach Sichtweise mit Beifall oder Buhrufen bedacht wurde, verlief die Debatte bis auf wenige Ausnahmen wohltuend sachlich. Die eine Sichtweise repräsentierten die Vertreter der Initiative Soonwald, für die Dr. Michael Altmoos auf dem Podium saß. Man sei nicht gegen Windenergie, „aber es kommt auf das ...
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Grüne befürworten „massiven Ausbau“

Der Ortsverband Nahe-Glan der Grünen hat anlässlich der Podiumsdiskussion der der VHS Soonwald in Münchwald auf seiner Internetseite unter www.gruenenaheglan.de ein Positionspapier zum Ausbau der Windkraftanlagen in der Verbandsgemeinde veröffentlicht. Er bezieht sich dabei auch auf die Petition der Initiative Soonwald. Das Papier befürwortet den Ausbau der Windenergie in der Region und speziell in der VG Nahe-Glan.

Der Verbandsgemeinderat habe im Juli 2021 einen neuen Flächennutzungsplan für den Teilbereich Windenergie der ehemaligen VG Bad Sobernheim beschlossen. „Wir stehen für einen naturverträglichen, maßvollen und gleichzeitig massiven Ausbau der Windkraft, auch und gerade in unserer Region. Was das genau heißt, haben wir in unserem Positionspapier ausführlich dargelegt.

Im Ausgleich zu Regionen, die aufgrund ihrer Lage über keine geeigneten Flächen verfügen, kann unsere VG deutlich mehr als die im Bundesdurchschnitt angepeilten 2 Prozent der Fläche zur Verfügung stellen“, betont Nanette Gosling, die Co-Vorsitzende des Ortsvereins, in einer Pressemitteilung.

So könne die Energiewende gelingen und Deutschland in den nächsten 10 bis 15 Jahren mit sicherem, preiswertem, politisch unabhängigem Strom versorgt werden. Die Erderhitzung sei Folge der Verbrennung der fossilen Energieträger und schädige schon jetzt massiv den Wald, den Wasserhaushalt und die Artenvielfalt. Angesichts dessen schätzt der Ortsverband die Veränderungen im Landschaftsbild und die Auswirkungen auf die Natur als gering ein. „Natur- und Artenschutz sind auch uns sehr wichtige Anliegen. Sie dürfen aber nicht zur Verhinderung der Energiewende missbraucht werden“, heißt es in dem Positionspapier.

Der Ortsverband warnt zudem vor der Vereinnahmung der Sorgen und Bedenken der Menschen durch Industrien und Regierungen, die von den fossilen Energien abhängig sind, und „anderen politisch extremen Kreisen, die den sozialen Frieden stören wollen. Die Kritiker der Windkraft machen sich lautstark bemerkbar und bekommen viel Aufmerksamkeit“, meint Dr. Christiane Baumgartl-Simons, Mitautorin des Papiers. Dem wolle man nun etwas entgegensetzen.

Im jetzt beschlossenen Flächennutzungsplan für die ehemalige VG Bad Sobernheim seien elf Flächen mit insgesamt 1010 Hektar für die Errichtung von Windrä- dern vorgesehen. Mehr als 94 Prozent der Fläche blieben danach für die Windkraftnutzung tabu. Darunter sind nach Angaben der Grünen Natur- und Vogelschutzgebiete, alte Wälder, Hochwasserschutzgebiete und die beson- ders empfindlichen Zonen der Wasserschutzgebiete ebenso wie Flächen, die zu nah an Orten und Siedlungen liegen oder zu wenig Wind bieten.

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