Pack- und Sortieraktion für Flut-Opfer: Über 40 Tonnen an Hilfsgütern stehen jetzt in Bretzenheim bereit
Die Spenden, in Kisten verpackt, sollten ab 15 Uhr in Bretzenheim und Guldental abgegeben werden. Nach gut 1,5 Stunden waren beide Höfe voller Kisten, Tüten und Säc-ken, sodass nichts mehr angenommen werden konnte. „Wir brauchen jetzt einen Lastwagen, mit Kleintransportern bekommen wir das alles nicht hin”, war den Organisatoren schnell klar. Den Lastwagen stellte eine Spedition aus Gensingen samt Fahrer kostenlos zur Verfügung. Budde suchte nach einem Kontakt, denn die gut 40 Tonnen konnten nicht in Ahrweiler abgeladen werden.
Gleichzeitig wurde in der Verbandsgemeinde (VG) Langenlonsheim-Stromberg gesammelt und um Hilfe beim Beladen gebeten. 25 Helfer hatten innerhalb einer Stunde den Lkw beladen und los ging’s nach Bad Bodendorf zur dortigen Grundschule. Die Halle war aber schon voll, an Abladen war nicht zu denken, auch nicht im unweit entfernten Lager von Haribo. Um 16 Uhr wurde wegen fehlender Ablademöglichkeiten entschieden, wieder zurückzufahren. Drei Kleintransporter mit jeweils 7,5 Tonnen Hilfsgütern, die sortiert waren, konnten vor Ort verbleiben.
An der Bretzenheimer Kronenberghalle wurde alles von 50 ehrenamtlichen Helfern abgeladen. Am Sonntag, nach Rücksprache mit der Ersten VG-Beigeordneten Elke Stern (Windesheim), kam man überein, die Sachspenden, die inzwischen auch in Seibersbach zusammengekommen waren und sich zudem im Sitzungssaal der VG in Langenlonsheim stapelten, zu sortieren und zu verpacken, sodass die Verantwortlichen im Katastrophengebiet eine Liste der vorhandenen Güter erhalten haben und die benötigten Dinge jederzeit abgerufen werden können. Die Unterstützung durch die rund 300 ehrenamtlichen Helfer, Speditionen, den Containerdienst, die Ortsbürgermeister, Kirchengemeinden, weitere Betriebe und kirchliche Gruppen, Vereine und Gemeinden bezeichnete Olaf Budde als „unglaublich”. Die Einteilung der Helfer wurde von Elke Stern und Ulrike Lorenz koordiniert. Am Donnerstag um 9 Uhr ging’s im dreistündigen Schichtdienst los. „Ich denke, dass wir es bis Samstag geschafft haben”, sagte Budde am Freitag. Sein Dank galt neben den vielen Spendern und Helfern, den Unternehmen und Lkw-Fahrer Hölz. Elke Stern freute sich über die riesige Hilfsbereistschaft in der VG und darüber hinaus. Sie schloss sich dem Dank an und erklärte, dass noch Stirnlampen und Gaskocher gebraucht werden. Das Fernsehen wurde auf die Aktion aufmerksam und lud Anke Budde für den gestrigen Freitagabend zur Live-ARD-Gala „Wir halten zusammen” nach Köln ein.