Plus
Kreis Bad Kreuznach

Ob Links, Mitte, Rechts: Parteien im Kreis Kreuznach legen alle leicht zu

Von Stefan Munzlinger
Die acht Parteien und Gruppen des Kreistags legen alle leicht zu. Das ist Ergebnis einer Umfrage des „Oeffentlichen“. Wie schnell es bergauf, aber auch wieder bergab geht, zeigt das Beispiel der „Piraten“ (siehe unten). Unser Foto entstand bei der Stimmenauszahlung nach der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in Guldental.  Foto: Stefan Munzlinger (Archiv)
Die acht Parteien und Gruppen des Kreistags legen alle leicht zu. Das ist Ergebnis einer Umfrage des „Oeffentlichen“. Wie schnell es bergauf, aber auch wieder bergab geht, zeigt das Beispiel der „Piraten“ (siehe unten). Unser Foto entstand bei der Stimmenauszahlung nach der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in Guldental. Foto: Stefan Munzlinger (Archiv)

Parteien in der Krise, Bürger entfernen sich von den Politikern...? Was für die Bundesebene gelten mag, trifft nicht für die Basis zu. Bei den acht Fraktionen des Kreistags nachgefragt, tritt zutage: Die Parteien legen leicht zu.

Lesezeit: 2 Minuten
Vorsitzender Denis Alt vom SPD-Kreisverband: „Im SPD-Kreisverband verzeichnen wir 69 Neueintritte im Jahr 2019. Dem steht eine ähnlich große Zahl an Sterbefällen und Austritten gegenüber, sodass sich unser Mitgliederbestand jetzt neu bei 1658 Mitgliedern bewegt.“ Man sehe aktuell keine Auffälligkeiten im Saldo. Die Gründe würden nicht stetig abgefragt, aber man ...
Möchten Sie diesen Artikel lesen?
Wählen Sie hier Ihren Zugang
  • 4 Wochen für nur 99 Cent testen
  • ab dem zweiten Monat 9,99 €
  • Zugriff auf alle Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
E-Paper und
  • 4 Wochen gratis testen
  • ab dem zweiten Monat 37,- €
  • Zugriff auf das E-Paper
  • Zugriff auf tausende Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
Bereits Abonnent?

Fragen? Wir helfen gerne weiter:
Telefonisch unter 0261/9836-2000 oder per E-Mail an: aboservice@rhein-zeitung.net

Oder finden Sie hier das passende Abo.

Anzeige

Auch bei Linker, FDP, FWG und Freien Wählern: Vor Wahlen steigt die Zahl der Parteimitglieder

Wie ist es um die Mitgliederzahlen von Linker, FDP, FWG und Freien Wählern bestellt? Der „Oeffentliche“ fragte auch diese vier Fraktionen des Kreistags nach ihrer Entwicklung.

  • Vorsitzende Bianca Steimle vom Kreisverband „Die Linke“: Der Zuwachs stieg 2019 um vier auf insgesamt 51 Mitglieder, davon waren zwei Neueintritte und zwei Zuzüge. „2014 und 2019 waren Kommunalwahlen, in beiden Jahren verzeichnete ,Die Linke' ähnliche Zuwächse“, nennt Frau Steimle eien Grund für die Neueintritte. Im Vergleich: „Bei Vorjahren zurück bis ins Jahr 2014 befinden sich die Mitgliederzahlen auf vergleichsweise hohem Niveau.“
  • Vorsitzender Thomas Bursian vom FDP-Kreisverband: „Zurzeit haben wir rund 240 Mitglieder.“ Die Neueintritte umfassten ein Altersspektrum von Anfang 20 bis Mitte 40 und repräsentierten das breite gesellschaftliche Spektrum. Bursians Erklärung: „Mit den Wiedereinzügen in den Landtag 2016 und in den Bundestag 2017 wurde auch die Partei wieder attraktiv, die Mitgliederzahlen gingen wieder deutlich aufwärts.“ Vor Wahlen und vor allem nach positiven Wahlen sei der Schritt, sich zu einer Partei zu bekennen, leichter. Auch Austritte bei Entscheidungen für und gegen Koalitionen seien häufig der Impuls sich von einer Partei zu trennen ebenso wie Beitragserhöhungen. „Insgesamt sind wir mit dem positiven Trend zufrieden, insbesondere in Bad Kreuznach, Kirn, und im neuen Verband Nahe-Glan ist der Zuspruch deutlich.“ Gründe seien häufig auch persönliche Kontakte oder regionale Themen. Weitere Ursache des positiven Trends, laut Bursian: „In einer Zeit, da die Ränder stärker werden, der Ton rauer wird, sich das Gängeln und die Kontrollen verstärken, die SPD als Volkspartei zerbröckelt, besteht möglicherweise die Sehnsucht nach einer stabilen Mitte, nach liberalen und freiheitlichen Akzenten.“
  • Vorsitzender Peter Michel vom Kreisverband der Freien Wählergemeinschaft (FWG): „Die FWG im Kreis Bad Kreuznach hat derzeit um 800 Mitglieder, gliedert sich über Orts- und VG-Verbände, die einzeln abgefragt werden müssen, und nicht jeder Ortsverband gibt eine Rückmeldung“, schreibt Peter Michel. Generell könne man feststellen, dass es keine nennenswerten Austritte gab, „aber wir können bei der UBL Nahe-Glan 40 neue Eintritte verzeichnen, Tendenz weiter steigend“. Die FWG habe sich in der Nahe-Glan-Region neu aufgestellt, „viele Bürger trauen uns eine Kommunalpolitik ohne parteitaktisches Agieren zu, etwa bei der Nahe-Glan-Spange“. Bürgerfrust sei auch durch die SPD-Bürgermeisterkandidatenauswahl entstanden. „Viele Mitbürger haben bedauert, dass wir keinen eigenen Kandidaten gestellt haben, aber möchten, dass wir in der neuen VG Nahe-Glan eine starke politische Rolle einnehmen, um unsere Region nach vorne zu bringen“, so Peter Michel.
  • Vorsitzender Herbert Drumm von den Freien Wählern: „Die Mitgliederzahl unserer Kreisvereinigung hat sich von ehemals neun auf nunmehr 16 fast verdoppelt“, schreibt Herbert Drumm. Im Kreistag habe man zwei Sitze, im Bad Kreuznacher Stadtrat und im neuen VG-Rat Nahe-Glan jeweils einen Sitz. Die Steigerung der Mitgliederzahl und die Wahlergebnisse zeigten, dass der Schritt richtig gewesen sei und angenommen werde. „Jeder will was ändern – wir trauen uns!“, so Drumm. Man habe im Dezember 2018 die Kreisvereinigung ,Freie Wähler Bad Kreuznach' als Untergliederung der Partei ,Freie Wähler' gegründet. Das über das Inhaltliche hinausgehende Ziel sei, „durch eine Vergrößerung der Mitgliederzahl und eine höhere kommunale Präsenz die Grundlage für den Einzug in den Landtag zu verbessern“. mz
Meistgelesene Artikel