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Bad Kreuznach

Notfall: Nikolausmarktbesucher behindern Retter

Von Silke Bauer
Notfallsanitäter Matthias Plautz kann noch immer nicht glauben, was seinen Kollegen und ihm am Samstagabend auf dem Eiermarkt passierte. Auf dem Weg zu einem Patienten mit Verdacht auf Herzinfarkt, wurden die Rettungskräfte angeschrien und an der Weiterfahrt gehindert.  Foto:  Silke Bauer
Notfallsanitäter Matthias Plautz kann noch immer nicht glauben, was seinen Kollegen und ihm am Samstagabend auf dem Eiermarkt passierte. Auf dem Weg zu einem Patienten mit Verdacht auf Herzinfarkt, wurden die Rettungskräfte angeschrien und an der Weiterfahrt gehindert. Foto: Silke Bauer

Glühweintrinken war ihnen wichtiger als das Leben eines Menschen: Diesen Eindruck kann man von einer Gruppe Nikolausmarktbesucher bekommen, wenn man sich anhört, was Notfallsanitäter Matthias Plautz und seine Kollegen vom Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) am Samstagabend bei einem Einsatz auf dem Eiermarkt erlebt haben.

Lesezeit: 3 Minuten
Gegen 20.15 Uhr werden die drei ASB-Rettungskräfte sowie ein Notarzt zu einem Patienten mit Verdacht auf Herzinfarkt gerufen. Um zur Wohnung des Mannes zu kommen, müssen die Helfer den Eiermarkt mit ihren Fahrzeugen überqueren. Doch sie bleiben stecken. Standbetreiber schritten ein „Die Leute standen im Weg, haben uns angeschrien und gefragt, warum ...
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Kommentar: Wenn Glühwein wichtiger ist als ein Menschenleben

Ja geht's denn noch? Selbst die volle Glühweindröhnung ist keine Entschuldigung dafür, einen Rettungswagen an der Durchfahrt zu hindern und Sanitäter anzupöbeln.

Was spricht dagegen, ein paar Tische wegzuräumen, einen Schritt zur Seite zu treten und die Helfer durchzulassen? Welche Nachteile hätten die Weihnachtsmarktbesucher dadurch gehabt? Richtig – gar keine. Stattdessen pöbelt man einen Rettungssanitäter an, weil er ein paar Tropfen Glühwein verschüttet, als er die Tische in seiner Not selbst beiseite räumt. Selbst beim Abtransport des Kranken geht das Geschrei weiter. Es scheint manche Leute nicht zu interessieren, dass irgendwo ein anderer Mensch womöglich um sein Leben ringt. Ist ja nicht der eigene Vater oder der eigene Ehemann, der Schmerzen leidet, Angst hat und verzweifelt auf Hilfe wartet. Es war nur Zufall, dass der Patient vom Samstagabend nicht in Lebensgefahr schwebte. Das Ganze hätte unter Umständen richtig böse ausgehen können. Schön, dass es im Chaos auf dem Eiermarkt doch noch ein paar umsichtige Menschen gab, die den Rettungssanitätern hilfreich zur Seite standen. Bleibt zu hoffen, dass welche von dieser Sorte zugegen sind, wenn einer der Pöbler selbst einmal in eine Notlage geraten sollte.

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