Auch der Einsatz vom frühen Sonntagmorgen zeigt: Im Ernstfall braucht es eine gescheite Ausstattung – Fahrzeuge, Atemschutz, Schläuche und anderes Löschgerät. Wenn's knapp wird, wie in Waldböckelheim, sind all jene entwaffnet, die die präventiven Millionen-Aufwendungen der Kommunen immer wieder infrage stellen, Motto: „Die Feuerwehren und ihr Luxus“. Ich bin mir sicher: Wenn's bei solchen Skeptikern mal brennt, können die Löschfahrzeuge und -materialien gar nicht modern und groß genug sein. Geld spielt dann plötzlich keine Rolle mehr.
Was wir uns aber durchaus fragen müssen: Kann künftig jeder noch so kleine Einsatz der Feuerwehren weiter kostenfrei laufen? Die Rettung der geliebten Katze vom hohen Baum, vom windigen Dach oder aus Gullys Tiefen? Natürlich muss das Haustier aus seiner Not befreit werden, keine Frage. Feuerwehrleute sind Experten für solche Fälle, werden anschließend heiß und innig gelobt. Wenn dann aber eine Rechnung des Arbeitgebers für diesen Einsatz seines im Betrieb abwesenden Mitarbeiters und ehrenamtlichen Feuerwehrmannes eingeht, muss eine Stadt, eine Verbandsgemeinde diesen Ausfall ersetzen. Mit kostbaren und knappen Mitteln, die bei künftigen Anschaffungen für den Brand- und Katastrophenschutz fehlen? Machen wir uns damit vertraut: Technische Hilfe hat ihren Preis. Auch bei Kätzchens Rettung.
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