Das Modellprojekt am Bahnhof ist wegen seiner Dimension (235 Radstellplätze, erweiterbar auf 400) und der Kostenexplosion aber auch massiv in die Kritik geraten. Seit Juni 2020 sind die Gesamtkosten von 3,4 Millionen Euro bekannt. Zu diesem Zeitpunkt waren 90 Prozent der Aufträge erteilt, der Bau war zu 50 Prozent erstellt. Ein Ausstieg wäre nicht mehr möglich gewesen, erläuterte Stadtbauamtsleiter Klaus Christ im September.
Geschätzt waren ursprünglich 1,85 Millionen Euro. Der Förderantrag wurde im September 2016 auf Basis von 2,5 Millionen Euro Gesamtkosten gestellt (davon 1,85 Millionen Euro förderfähige Kosten mit einer Fördersumme von 1,666 Millionen Euro, die fix sind). Das heißt: Die entstandenen Mehrkosten muss die Stadt allein zahlen. Zwar stand das Thema gleich mehrfach auf der Tagesordnung des Fachgremiums, zur Diskussion über die Historie des Projekts und wie es zu der Kostenexplosion gekommen ist, ist es im Ausschuss für Stadtplanung, Bauwesen, Umwelt und Verkehr aus Zeitgründen aber nicht mehr gekommen.
Vor allem die Stadtratsfraktion von FDP und Fairer Liste hatte die Kostenexplosion immer wieder kritisiert und nicht locker gelassen. Für die Fraktion ist es nicht nachvollziehbar, warum das Projekt so teuer geworden ist. Zur Inbetriebnahme am Dienstag, 1. Dezember, haben Mitglieder der Fraktionsgemeinschaft von FDP, Fairer Liste und Freien Wählern um 11 Uhr „eine sichtbare Aktion“ am Mobil- und Infopunkt geplant. Die offizielle Eröffnungsfeier ist laut Stadtverwaltung möglicherweise im kommenden Frühjahr geplant. hg