Bahnlärmvertreter Pusch: Region ist auf einem guten Weg
Eine deutliche Reduzierung des Lärms ist das erklärte Ziel des Beirats Leiseres Mittelrheintal. Nach der 14. Beiratssitzung in Bingen erklärte Willi Pusch als Vertreter vieler vom Lärm geplagter Bürger, dass er die Region auf einem guten Weg sehe.
„Wir kriegen den Lärm, wenn alles gut läuft, um 18 Dezibel gesenkt“, sagte Pusch in einem gemeinsamen Gespräch mit dem Lärmschutzbeauftragten der Bahn, Andreas Gehlhaar. „Am Mittelrhein wurden einige Pilotprojekte ausprobiert, die den Lärm reduzieren“, sagte Pusch. Er begrüßt es, dass sich der Bestand an leiserem Rollmaterial bereits deutlich entwickelt hat. So erinnerte er daran, dass sich der Bestand an LL-Sohlen im Nationalen Fahrzeugregister von gut 13.000 im Jahr 2012 auf inzwischen mehr als 23.000 erhöht hat und inzwischen mehr als 30.000 Wagen mit K-Sohlen in diesem Register geführt werden – Ende 2014 waren es nur 4000. Dem gegenüber stehen jedoch laut Fahrzeugregister noch mehr als 111.000 Wagen mit lauten Grauguss-Bremssohlen. Für Gehlhaar ist der Weg, den der Beirat Leiseres Mittelrheintal beschreitet, richtungsweisend. „Die Menschen stehen für uns im Mittelpunkt“, sagte Gehlhaar, „der Dialog ist wichtig“. Er verwies in Bingen darauf, dass der Güterwagenpark der DB Cargo inzwischen 35.700 auf die leise Sohle umgerüstete Wagen umfasst. „Vor fünf Jahren gab es noch keine lärmreduzierten Wagen“, sagte er. Bis Ende des Jahres soll der Stand bei 39.500 sein, bis Ende 2020 muss der Fuhrpark der DB Cargo von rund 64.000 Wagen komplett umgerüstet sein. Erörtert wurden bei der Beiratssitzung auch Ergebnisse der Lärmmessstation in Osterspai. Demnach hat sich der Anteil von Zügen mit glatten Rädern von März 2015 bis März 2017 deutlich erhöht, von rund 13 Prozent auf etwa 26 Prozent. Solche Zahlen weisen Erfolge auf und zugleich darauf hin, dass noch ein weiter Weg zu weniger Lärm im Mittelrheintal zu beschreiten ist. „Nur einer leisen und umweltfreundlichen Bahn gehört die Zukunft“, erklärte Gehlhaar. vb