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Bad Kreuznach

Mahnwache in Bad Kreuznach: Für die Corona-Opfer Flagge gezeigt

Von Cordula Kabasch, Marian Ristow, Harald Gebhardt
Die Mahnwache auf dem Kornmarkt, initiiert von der Liste „Progressives Bad Kreuznach“, hatte 150 Teilnehmer zu bieten, die des unangemeldeten Corona-Protests werden auf 600 geschätzt.
Die Mahnwache auf dem Kornmarkt, initiiert von der Liste „Progressives Bad Kreuznach“, hatte 150 Teilnehmer zu bieten, die des unangemeldeten Corona-Protests werden auf 600 geschätzt. Foto: Marian Ristow

Bis zu 150 Menschen haben am Montagabend auf dem Kornmarkt der Corona-Toten gedacht, während nicht weit davon entfernt mehrere Hundert sogenannter Spaziergänger gegen die Corona-Maßnahmen demonstrierten und durch die Straßen der Neustadt sowie des Kurviertels zogen. Polizei und Ordnungsamtskräfte waren vor Ort, mussten jedoch nicht eingreifen. Zu Ausschreitungen kam es nicht. Beide Veranstaltungen verliefen friedlich.

Lesezeit: 4 Minuten
19 Uhr, Kornmarkt: Teelichter, Kerzen und Grableuchten werden aufgestellt. Stefan Butz, Stadtratsmitglied von der Liste „Progressives Bad Kreuznach“ (PBK), hatte die Mahnwache initiiert und organisiert. An der Mühlenstraße postierten sich Polizei und das Ordnungsamt, um die Teilnehmer der Protestmärsche am Kornmarkt vorbei zu lotsen. Administratives und juristisches Geplänkel hatte es vorab ...
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Kommentar von Cordula Kabasch: Nicht einfach laufen lassen

Sie lassen den Protestzug nicht einfach laufen: Dass Stadtratsmitglied Stefan Butz die Mahnwache auf dem Kornmarkt initiiert hat, kommt keine Minute zu früh.

Die Montagsmärsche durch die Innenstadt nehmen allein zahlenmäßig an Fahrt auf. Es ist erschreckend zu sehen, dass auf dem Kornmarkt 150 Menschen der Corona-Toten gedachten, während 600 Männer und Frauen durch die Innenstadt liefen, sich auf dem Eiermarkt versammelten und ihren kruden Protest kundtaten, als seien sie in einem Unrechtsstaat wie der früheren DDR ihrer Freiheitsrechte beraubt worden.

Die vernünftige und solidarische Mehrheit der Bad Kreuznacher hat diesem Schauspiel lange zugesehen. Darauf zu hoffen, dass sich die sogenannten „Spaziergänge“ von selbst erledigen, hat sich als Trugschluss erwiesen. Nun setzen die ersten ein Zeichen dagegen, und sie tun es auf empathische Art: indem sie der Pandemie-Opfer gedenken. Hoffentlich wird aus dieser Minderheit bald eine Mehrheit, die friedlich zeigt: Wir stehen zusammen gegen Schwurbelei, Verächtlichmachung der Kranken sowie Toten und Angriffe auf die Demokratie.

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