Wo gehobelt wird, da fallen Späne, weiß der Volksmund. In Sachen Kirner Parkhaus ist das seit 2014 so. Mal hin mal her wogte das Thema, es folgen die Fetzen. Wir haben es als „unendliche Geschichte“ am Dienstag mit Ausgangsdatum 11.11. (Fassnachtsauftakt) einmal aus einer launigen Ecke heraus dargestellt. Bürgermeister Kilian nahm die Berichterstattung zum Anlass,noch einmal darauf hinzuweisen, dass es sich in diesem Fünfjahresplan nicht um eine Diskussion um des Kaisers Bart handele. Vielmehr gebe es eine neue Faktenlage.
Die besage, dass es in Kirn rechtsverbindliche Zusagen für 34 neue Parkplätze an der Brauerei und Dutzende weitere Parkplätze geben. Des Weiteren sei Schwung in die Debatte um Parken am Bahnhof gekommen (wir hatten das mit angeschoben), und bei der Wäscherei Schäfer gebe es Bewegung. Das bedeute, dass man 50 Dauerparker vom Schotterplatz Mauergasse wegnehmen und dort preiswert Entspannung schaffe.
Ein Problem für die Stadt im Falle des Parkhaus-Neubaus dort sieht Kilian nicht nur wegen des hohen Finanzierungsanteils. Die Klausel, dass bei Nicht Auslastung des Parkhauses Zuschüsse zurückgezahlt werden müssten, könne sich in drei, vier Jahren als „fetter Bumerang“ erweisen. Er werde in Anbetracht ernsthafter Parkflächenalternativen die Stadt nicht blauäugig in die Arme des Rechnungshofs treiben, sagt er uns. Er wisse von der Landesregierung, dass diese nicht gegen die Meinung des Rechnungshofs agieren werde, dem angesichts einer Investition von zweieinhalb Millionen Euro eine gründliche Prüfung zuzubilligen sei. So weit. So gut. Kilian hatte sich ein wenig an unserem Schluss-Satz gestoßen „Was kümmert das Geschwätz von gestern“. In der Tat war dieser weniger auf die veränderte Faktenlage aus Sicht der Verwaltung gemünzt. Es ging vielmehr darum, dass das Parkhaus im Wahlkampf seit Monaten eine tragende Rolle spielt und gebetsmühlenhaft als Beweis für die Unvernunft der jeweils anderen Partei angeführt wird. Voraussichtlich am 15. März wird der neue Stadtbürgermeister Kirns gewählt. Wer immer das auch wird, Martin Kilian kann sich ganz entspannt zurücklehnen und schauen, wer die Parkhausdiskussion kommunalpolitisch für sich ausschlachten kann. Es wird bis dahin von den Kontrahenten sicher noch viel gehobelt. Armin Seibert