Plus
Bad Kreuznach

Kreuznacher Neustadt ohne Shisha-Bars und Imbissbuden: FDP sieht Tübingen als Vorbild

Von Marian Ristow
Das sogenannte Klein-Venedig am Ellerbach ist ein Ort mit – ästhetisch gesehen – Licht und Schatten. Bereits vor 35 Jahren konstatierte die „FAZ“ in einem Artikel über die Bad Kreuznacher Neustadt, dass es zwar Klein-Venedig heiße, vom Verkommenheitsgrad aber eher an Neapel erinnere.  Foto: Marian Ristow
Das sogenannte Klein-Venedig am Ellerbach ist ein Ort mit – ästhetisch gesehen – Licht und Schatten. Bereits vor 35 Jahren konstatierte die „FAZ“ in einem Artikel über die Bad Kreuznacher Neustadt, dass es zwar Klein-Venedig heiße, vom Verkommenheitsgrad aber eher an Neapel erinnere. Foto: Marian Ristow

Sie heißt Neustadt, Altstadt oder historischer Stadtkern, umfasst per Definition das Areal zwischen Hofgarten (Norden), Nahe (Süden), Schloßpark (Westen) und Magister-Faust-Gasse (Osten) und bereitet vielen Bad Kreuznachern, besonders den Bewohnern, schon seit Jahrzehnten große Sorge, weil sich dort nur wenig in die richtige Richtung zu bewegen scheint. Wer authentisches Stadtflair atmen möchte, der muss durch die Gerbergasse, über den Eiermarkt und durch die Alte Poststraße spazieren.

Lesezeit: 2 Minuten
Wer das aber tut, wird mit einigen unschönen Szenarien konfrontiert, die man lieber erst gar nicht in seinem Gedächtnis abspeichern möchte. Baufällige Gebäude, marode Fachwerkhäuser, verkommene Hausfassaden, Müllansammlungen, Taubendreck – natürlich soll bei der Auflistung der Stadtkernschrecken aber nicht vergessen werden, dass es in der Bad Kreuznacher Neustadt zahlreiche positive ...
Möchten Sie diesen Artikel lesen?
Wählen Sie hier Ihren Zugang
  • 4 Wochen für nur 99 Cent testen
  • ab dem zweiten Monat 9,99 €
  • Zugriff auf alle Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
E-Paper und
  • 4 Wochen gratis testen
  • ab dem zweiten Monat 37,- €
  • Zugriff auf das E-Paper
  • Zugriff auf tausende Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
Bereits Abonnent?

Fragen? Wir helfen gerne weiter:
Telefonisch unter 0261/9836-2000 oder per E-Mail an: aboservice@rhein-zeitung.net

Oder finden Sie hier das passende Abo.

Anzeige

Schöne Träume! Marian Ristow zur Neustadt-Diskussion

Die Debatte um das Gelingen der Neustadt ist inzwischen so alt, dass sie kaum noch jemand hören kann oder will – am allerwenigsten wohl die Anwohner, die dort leben und denen es nicht egal ist, was mit ihrem Viertel passiert. Die Problemlagen sind vielfältig: kaputte Häuser, schlechter Wohnraum, Müll und die Probleme mit dem Lärm. Wer glaubt, die Struktur eines historischen Stadtkerns gänzlich zu verändern, der träumt mit offenen Augen. Die Neustadt wird immer ein Ort der Verwerfungen bleiben.

Verbesserungen sind dennoch möglich. Dazu ist aber vor allem eines nötig: Geld. Denn das müssen die Stadt, ihre Gesellschaften und auch die möglichen Eigentumskäufer haben, um in das dortige Wohnraumangebot Qualität hineinzubringen. Eine Schlüsselrolle spielt dabei die Gewobau, die als Experte der einzige Akteur ist, der dort Schritt für Schritt Immobilien auf Vordermann bringen kann.

Alle 200 Objekte, die als sanierungsbedürftig gelten, zu kaufen, ist aber auch für die Gewobau utopisch. Das Vorgehen der Gewobau birgt aber auch Risiken. Das noble Ansinnen, heruntergekommene, aber stadtbildprägende Häuser durch Ankauf und Sanierung zu retten, könnte für zwielichtige Immobilienspekulanten ein nette Einnahmequelle werden: ein Haus in der Neustadt kaufen, Miete herauspressen, herunterkommen lassen und einfach darauf warten, bis die Stadt sich genötigt fühlt, dort zu handeln.

Die „Vier Arschbacken“ und das Brückenhaus am Ellerbach sind dafür beste Beispiele. Deren Besitzer haben sich jahrzehntelang einen Taubendreck darum geschert, was mit den Immobilien passiert, beim Verhandeln zeigen sie nun deutlich mehr Aktivität. Sie nun auch noch monetär dafür zu belohnen, ist moralisch fragwürdig, aber logischerweise der einzige Weg, der Sinn macht.

E-Mail: marian.ristow@rhein-zeitung.net

Meistgelesene Artikel