Greta ruft. und alle folgen. Von DGB und Kirchen bis hin zu Parteien, Pubs und Blasmusik.
Bald reihen sich auch Schnapsbrenner, Süßholzraspler und Segelflieger, Münzsammler, Marktschreier und Honigkuchenpferde ein. Nein, nichts gegen die seltene Spezies der Honigkuchenpferde und all die anderen – dieser leicht ironische Wortmüll soll nur eins klarmachen: Keiner kann sich der Botschaft demonstrierender Jugendlicher versagen. Für den Klimaschutz, keine Frage, für den sind wir doch alle!
Was mich an der öffentlichen Hysterie aber stört: Niemand darf die Demos infrage stellen, schon gar nicht Gretas Auftritte. Ärgerlich: die Pauschalen wie „Politiker tun nichts“. Das klingt wie: „Junge Leute haben keine Ahnung.“ Beim Klimaschutz sind so viele Interessen im Spiel.
Sie abzuwägen und in einen Kompromiss münden zu lassen: Das ist täglich weltweit geübte Umweltpolitik in kleinen Schritten – hart erkämpft gegen Klimawandel-Leugner wie Trump & Co.
E-Mail: stefan.munzlinger@rhein-zeitung.net