Bad Münster am Stein-Ebernburg/Traisen

Kletterunfall am Rotenfels endet glimpflich: Einsatzkräfte retten verletzten Kletterer

Foto: Freiwillige Feuerwehr VG Rüdesheim

Knapp drei Wochen nach dem tödlichen Kletterunfall am Rotenfels ereignete sich am Freitagnachmittag erneut ein Kletterunfall, bei dem ein Kletterer glücklicherweise nicht schwer verletzt wurde. In einer aufwendigen Rettungsaktion von Feuerwehren, Bergwacht, Rettungsdienst und einem Rettungshubschrauber aus Luxemburg konnte der Kletterer gerettet werden , wie die Feuerwehr Rüdesheim mitteilt.

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Der Alarm erreichte die Feuerwehren aus Norheim und Rüdesheim sowie die Löschbezirke West und Süd der Feuerwehr Bad Kreuznach gegen 17 Uhr. Das Alarmstichwort lautete „Unterstützung Rettungsdienst Gelände, Kletterer liegt unten von der Straße aus erreichbar“. Bei der Erkundung der zuerst eingetroffenen Einsatzkräfte aus Norheim und Bad Münster am Stein-Ebernburg stellte sich die Lage jedoch wie folgt dar: Zwei Kletterer befanden sich in ca. 100 Metern Höhe auf einem Plateau im Bereich der Mittelwand des Rotenfelsmassivs.

Foto: Freiwillige Feuerwehr VG Rüdesheim

Ein Kletterer war zuvor etwa 8 Meter abgestürzt und im Sicherungsseil hängen geblieben, dabei zog er sich unter anderem eine Kopfplatzwunde zu, war aber wach und ansprechbar. Seine Begleiterin blieb unverletzt. Der Feuerwehr-Einsatzleiter Rouven Ginz forderte die DRK-Bergwacht sowie einen Rettungshubschrauber mit Seilwinde an, um die Rettung des Mannes durchführen zu können. Der bereits mitalarmierte Rettungshubschrauber Christoph 77 aus Mainz verfügt über keine Seilwinde.

Zu Sicherung und Erstversorgung der beiden Kletterer rüsteten sich die Feuerwehrkräfte aus Norheim, Bad Münster-Ebernburg und Rüdesheim mit Absturzsicherungsgerät und Rettungsrucksack aus und stiegen gemeinsam mit dem Rettungsdienst und einer Notärztin von der Landesstraße 235 zwischen Norheim und Bad Münster zu den beiden Kletterern hinauf. Die Straße zwischen den beiden Ortslagen wurde von den Feuerwehren voll gesperrt.

Rettungshubschrauber kommt aus Luxemburg

Während dieser ersten Einsatzmaßnahmen wurde in Abstimmung zwischen Feuerwehreinsatzleitung, Rettungsleitstelle und der Polizei Bad Kreuznach ein Rettungshubschrauber (RTH) mit der benötigten Seilwinde gesucht. Der nächstgelegene ADAC-RTH Christoph 66 sowie der Polizeihubschrauber aus Hessen waren bereits bei anderen Einsätzen gebunden und die beiden neuen rheinland-pfälzischen Polizeihubschrauber mit Seilwinde sind aktuell noch nicht für Seilwindeneinsätze einsatzbereit. Über die Integrierte Leitstelle Trier konnte glücklicherweise der RTH Air Rescue 3 der Luxembourg Air Rescue angefordert werden, der sich mit Luftrettern auf den Weg an die Nahe machte.

Foto: Freiwillige Feuerwehr VG Rüdesheim

Die inzwischen eingetroffene Bergwacht aus Bad Kreuznach und Kirn stieg ebenfalls zu den Kletterern hinauf und führte sie in einer sogenannten Rettungswindel 40 Meter nach unten auf eine freie Fläche. Von dort aus konnte der Mann mittels Seilwinde der Luxemburger Luftretter nach oben gezogen werden. Auf dem Ebernburger Sportplatz landete der RTH und übergab den Kletterer an einen Rettungswagen des DRK, der diesen ins Krankenhaus brachte.

Nach zweieinhalb Stunden war der Rettungseinsatz am Rotenfels für die 51 Einsatzkräfte von Rettungsdienst, Bergwacht, Feuerwehren, Polizei und der Luxemburger Luftretter beendet.