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Kirn

Klare Meinung der Stadtspitze: Rettungswache in Kirn belassen und Standort stärken

Von Armin Seibert
Die Kirner Rettungswache (vorn links) steht auf dem Prüfstand. Die Lehrwache ist räumlich beengt, müsste saniert und erweitert werden. Platz genug gibt es auf dem benachbarten Krankenhaus-Grundstück. Das Nachbargebäude ist baufällig, müsse abgerissen werden, keiner traut sich mehr rein. Dann wäre Platz für Gebäude und Autos, und auch das Teamwork Sanitäter/Notarzt wäre gut umsetzbar, argumentieren die Befürworter. Foto: Sebastian Schmitt
Die Kirner Rettungswache (vorn links) steht auf dem Prüfstand. Die Lehrwache ist räumlich beengt, müsste saniert und erweitert werden. Platz genug gibt es auf dem benachbarten Krankenhaus-Grundstück. Das Nachbargebäude ist baufällig, müsse abgerissen werden, keiner traut sich mehr rein. Dann wäre Platz für Gebäude und Autos, und auch das Teamwork Sanitäter/Notarzt wäre gut umsetzbar, argumentieren die Befürworter. Foto: Sebastian Schmitt

Die Rettungswache in Kirn muss bleiben! Ebenso die Rettungswache in Bad Sobernheim. Und der einst geplante Bau einer Rettungswache im Soonwald sollte realisiert werden. Das ist die klare Meinung der Kirner Stadtspitze um Stadtbürgermeister Frank Ensminger (FDP) und der Beigeordneten Christa Hermes (CDU) und Michael Kloos (SPD).

Lesezeit: 4 Minuten
Jedenfalls wollen Ensminger und sein Kreistagskollege und FDP-Fraktionsvorsitzender Thomas Bursian den Verwaltungsvorschlag des Kreises ablehnen. Darin ist zu lesen, dass man aufgrund eines Gutachtens der Uni Kaiserslautern die Rettungswachen Kirn und Bad Sobernheim schließen will und mit Neubauten in Waldböckelheim und Hochstetten-Dhaun dann den unterversorgten Soonwald abdecken will. „Ein Schlechtachten ...
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Kommentar zur Rettungswache in Kirn: Nicht einfach nur abnicken

Jetzt auch noch die Rettungswache? Viele Menschen in Kirn sehen den geplanten Wegfall der Rettungswache am Krankenhaus als weiteren Beleg, dass der Westen des Kreises von vielen Entscheidungsträgern als bloßes Anhängsel gesehen wird.

Verkehrstechnische Vorteile in Hochstetten-Dhaun an der neuen Autobahn, gut und schön. Im Kirner Hinterland bis Schneppenbach bringt das nichts, sagen erfahrene Rettungsdienstler. Und legen eins drauf: Kirn ist durch oft in der Peripherie geforderte Sanitätsteams ohnehin oft unterversorgt. Dabei nehmen Einsatzfahren durch das Drosseln von Krankenhausleistungen, fehlenden Hausärzten und Schließung der Bereitschaftsdienstzentrale vermutlich deutlich zu. Schulen, Schwimmbad, Industrie, Altenheime, Diakoniewerkstatt lassen das Potenzial für Rettungsfahrten steigen.

Jetzt deutet sich ein medizinisches Versorgungszentrum in der VG Kirner Land an (wir berichteten). Zusammen mit Wache, Krankenhaus und Pilotprojekt Zug würde ein Gesamtkonzept Sinn machen. Eine Entscheidung im Husarenstreich, damit die neuen Rettungsdienst-Verantwortlichen im Nachbarkreis froh sind, aber die vielen Bürgern Verschlechterungen bringt? Das geht nicht. Da wird lebensgefährlich gespart, sagt Mediziner Schwebel und fordert wie alle Kirner Fraktionen: Die Wachen Kirn und Sobernheim müssen bleiben, ein Neubau am Soonwald muss hinzukommen. Oder ist der Drops längst gelutscht, der Bauplatz an der B 41 planiert?

Ich weiß, dass ist jetzt der Vergleich von Äpfeln mit Birnen. Ich mach es trotzdem: Das neue Kitagesetz mit siebenstündiger Rundumbetreuung und Mittagessen ist als Gesetz unterwegs, es werden Millionen investiert, auch wenn das Gesetz am Ende vielleicht scheitert. Auch wenn für die vielen neuen Räume gar kein Betreuungspersonal in Sicht ist.

Das Gesundheitswesen gerade in der Stadt Kirn ist seit vielen Jahren auf dem absteigenden Ast, große Konferenzen im Dröscherhaus mit KV und Kassen scheiterten. Die Kommunalpolitik kämpft täglich um MVZ, Krankenhaus, Hausärzte. Aber überregional tut sich wenig, etwa in Sachen Zukunftsgespräch. Ich bin gespannt, ob das Geheimpapier Gutachten tatsächlich so flott abgenickt wird oder ob der Kirner Stadtrat heute Abend vielleicht mal eine knallharte Resolution aufs Tapet bringt mit der Forderung, die Sache mit Fachleuten offen zu debattieren.

E-Mail an: armin.seibert@rhein-zeitung.net