Clever: Die Freien Wähler um Joachim Streit vermittelten am Simmertaler Kreisel den Eindruck, sie hätten mit der Kommunalpolitik vor Ort zu tun. Haben sie nicht.
Armin Seibert
Kirner Land. Freie Wähler (plus 4,9 Prozentpunkte in der VG Kirner Land) und Grüne (plus 4,3) sind im Land Rheinland-Pfalz und auch im Kirner Land die Wahlsieger. Die SPD verlor mit 44,7 Prozent nur knapp. Die AfD hielt sich auf hohem Niveau, die FDP (minus 2,3 Prozentpunkte bei den Wahlkreisstimmen) gehörte neben der CDU (minus 5,4 Prozentpunkte für Direktkandidat Sascha Wickert) zu den Verlierern. Wahlsieger Freie Wähler – das ist gerade im Kirner Land so eine Sache, denn mit der in Stadt und Verbandsgemeinde traditionell starken FWG um Vorsitzende Heike Beenen hat die frischgebackene Landtagspartei nichts zu tun. Im Gespräch mit unserer Zeitung sagt Beenen, dass die FW um Joachim Streit, Landrat des Eifelkreises Bitburg-Prüm, zwar in den politischen Ansichten übereinstimmen können mit der FWG, dass man sich aber im Lokalen gerade nicht in ein landespolitisches Gerüst zwängen lassen wolle. Beenen sieht den Erfolg der Freien Wähler in der Unzufriedenheit der Bürger mit der Bundes- und Landespolitik. Den Erfolg der Freien Wähler sieht sie durchaus kritisch. Haben viele Wähler gedacht, sie machen ihr Kreuz für diejenigen, die als FWG in Stadt und Verbandsgemeinde aktiv sind? Möglich wäre das. Eines der größten FW-Plakate mit Frontmann Joachim Streit stand schließlich am Simmertaler Kreisel.
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Simmertal war ein „Brennpunkt“ bei dieser Wahl: Die AfD gewann 130 Stimmen, die Grünen 100. Damit konnte Wahlkreiskandidat Johannes Wild sicherlich zufrieden sein, obwohl er zumindest bei den Landesstimmen auf deutlich mehr Stimmen gehofft hatte. Bei den Wahlkreisstimmen kam er auf immerhin 7,1 Prozent, bei den Zweitstimmen blieben die jahrelang kaum registrierten Grünen mit 4,9 Prozent weit hinterm Landesergebnis zurück.