Plus
Kirn

Kirn: Sperrmülltest auf Kerweplatz bekräftigt Bedarf

Von Bernd Hey
Verkehrschaos am Samstag in der Kallenfelser Straße – Hunderte Pkws teils mit Hänger lieferten Sperrmüll, Elektroschrott und Hausstand auf Kyrau an.  Fotos: Bernd Hey
Verkehrschaos am Samstag in der Kallenfelser Straße – Hunderte Pkws teils mit Hänger lieferten Sperrmüll, Elektroschrott und Hausstand auf Kyrau an. Fotos: Bernd Hey Foto: jan

Schon kurz nach 9 Uhr durchgehend bis 12 Uhr bildeten sich am Samstag ab Fachmarktzentrum und Verkehrskreisel Berger Weg Fahrzeugschlangen in der Kallenfelser Straße, die zeitweise bis zurück zur Brauerei reichten. Wartezeiten bis zwei Stunden und wendende Pkws sorgten zuweilen für ein „brenzliches“ Verkehrschaos, auch weil etliche Verkehrsteilnehmer nicht wussten, was los war, und dass auf Kyrau von 9 bis 13 Uhr ein mobiler Wertstoffhof eingerichtet war. Ortskundige aus dem „Hohen Rech“ wendeten und kamen mit Hänger über die Ohlmannstraße schneller zum Ziel.

Lesezeit: 3 Minuten
Der Kirner Klaus Pullig hatte auf dem Rücksitz eines Renault Clio zwei Fernseher: „Das nächste Mal fahre ich nach Sobernheim“, sagte er, und auch für Wolf-Rüdiger Seel aus Simmertal war dieser Andrang in der Warteschleife „unvorstellbar“. In der Kurve Höhe der Kallenfelser Straße 79 sprang ein Suzuki Swift nicht mehr ...
Möchten Sie diesen Artikel lesen?
Wählen Sie hier Ihren Zugang
  • 4 Wochen für nur 99 Cent testen
  • ab dem zweiten Monat 9,99 €
  • Zugriff auf alle Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
E-Paper und
  • 4 Wochen gratis testen
  • ab dem zweiten Monat 37,- €
  • Zugriff auf das E-Paper
  • Zugriff auf tausende Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
Bereits Abonnent?

Fragen? Wir helfen gerne weiter:
Telefonisch unter 0261/9836-2000 oder per E-Mail an: aboservice@rhein-zeitung.net

Oder finden Sie hier das passende Abo.

Anzeige

Kommentar: Demo für Sperrmüllabgabeplatz

Anstehen, um Müll abzugeben ist schon eine spezielle Geschichte. Dann macht Euch doch einen Termin und lasst den Kram abholen, hieß es immer wieder, als nach der Schließung des Wertstoffhofs am „Rutschhang“ Forderungen aus dem Kirner Land nach Ersatz laut wurde.

Armin Seibert
Armin Seibert
Foto: RZ

Erst mal gab es einen Grünschnittabgabeplatz bei Familie Schäfer in Oberhausen, dann wurden Sperrmüllplätze diskutiert auf dem Gelände Maas (direkt neben dem Kerweplatz) und bei Holz-Kuntz. Zu teuer, meinte der Kreiswerksausschuss. Abfallwirtschaftsdezernent Hans Dirk Nies, der seit längerer Zeit krankheitsbedingt pausieren muss, hatte sich stets für den Westen des Kreises eingesetzt und die Idee begrüßt, eine Abgabestelle im Kirner Land personell etwa durch besonders geförderte Arbeitsstellen zu ermöglichen. Die Argumentation, eine feste Abgabestelle im Kirner Land sei zu teuer, geht jedenfalls nicht auf. Die Autoschlangen am Samstag beweisen, die Bürger aus dem Kirner Land fahren eben nicht zum Dörndich. Und sie haben offenbar seit zweieinhalb Jahren, als der alte Wertstoffhof dicht machte, fleißig gesammelt und die Sachen zu Hause zwischengelagert. Einige haben ihren Plunder aber auch im Wald oder an der B 41 abgeladen. Von dort wurde der Kram von Ortsbürgermeistern und teils mithilfe des VG-Bauhofes oder des Straßendiensts entsorgt. Das ist am Ende für die Steuerzahler wesentlich teurer, als eine feste Abgabestelle in Kirn einzurichten. Darüber hinaus fehlt im Süden des VG-Gebiets eine weitere Grünschnittabgabestelle.

Fazit: Der Sperrmülltestlauf hat voll eingeschlagen. Durch die Staus, die einige wohl bewusst im Dienst der Sache in Kauf genommen haben, wurde eine Art Demo für Sperrmüll veranstaltet. Gut so! Dass sich Bürger ärgern über den aus ihrer Sicht unprofessionellen Ablauf: Gut so! Das unterstreicht die Forderung. Dass bei der Gelegenheit auch über die Sperrmüllsortierung an sich gesprochen wird, ist ebenso klar. Eine Zimmertür wird nicht angenommen, eine fünf mal so schwere Spiegelschranktür aber sehr wohl. Das muss man nicht verstehen, aber halt akzeptieren. Wichtig ist, dass beim Kreiswerksausschuss und Kreistag die Forderung des Kirner Landes angekommen ist: Eine dauerhafte feste Abgabestation muss her.

Bürgermeiser Jung: Mobiler Wertstoffhof auf der Kirner Kyrau ist kein Dauerzustand

Das Kirner Land braucht einen festen Wertstoffhof wie es ihn früher in Hochstetten-Dhaun gab. Das ist die klare Ansage und Forderung von VG-Bürgermeister Thomas Jung. Der Oberhauser Ortsbürgermeister stand selbst eine gute Stunde lang in der Autoschlange, bis er abladen konnte.

Dass es einen hohen Bedarf an einer Sperrmüllabgabestelle in der Region gebe, sei klar. Mit dem Testlauf habe man den Bedarf noch einmal unterstreichen wollen. Die Forderung sei durch die Kreistagsvertreter des Kirner Landes auch an die Kreisgremien herangetragen worden. Als bedauerlich empfindet es Jung, dass einige mit ihrem Sperrmüll am Ende der Zeit abgewiesen wurden und dass auch Container voll waren. Den Ärger der Bürger könne er nachvollziehen. Umso wichtiger sei eine dauerhafte Lösung mit festem Abgabeplatz.