Plus
Bad Kreuznach

Interview mit den Landtagskandidaten: Der ÖPNV und die Frage der Mobilität

Von Harald Gebhardt
Nach der Entscheidung des Mainzer Landtags ist der ÖPNV künftig Pflichtaufgabe der Kreise und kreisfreien Städte.  Foto: Stefan Munzlinger (Archiv)
Nach der Entscheidung des Mainzer Landtags ist der ÖPNV künftig Pflichtaufgabe der Kreise und kreisfreien Städte. Foto: Stefan Munzlinger (Archiv)

Zeitenwende beim öffentlichen Personennahverkehr in Rheinland-Pfalz – für die kommunalen Gebietskörperschaften eine Chance oder ein Risiko? Mit dem neuen Nahverkehrsgesetz, das der rheinland-pfälzische Landtag am 28. Januar verabschiedet hat, wird der öffentliche Personennahverkehr zur Pflichtaufgabe der kommunalen Selbstverwaltung. Träger sind die Kreise und kreisfreien Städte. Sie haben dann die Pflicht, einen ÖPNV anzubieten, der die Mindeststandards des Landesnahverkehrsplans erfüllt. Die konkreten Standards und die finanzielle Ausstattung sind aber noch nicht festgelegt.

Lesezeit: 7 Minuten
Die Corona-Pandemie hat die Schwächen des ÖPNV gerade im ländlichen Raum offengelegt. Sie allein ist zwar nicht der Auslöser, aber sie hat sicher das Bestreben des Landes beschleunigt, den ÖPNV zur Pflichtaufgabe für die Landkreise und kreisfreien Städte zu machen. Bad Kreuznach als große kreisangehörige Stadt nimmt seit den 90er-Jahren ...
Möchten Sie diesen Artikel lesen?
Wählen Sie hier Ihren Zugang
  • 4 Wochen für nur 99 Cent testen
  • ab dem zweiten Monat 9,99 €
  • Zugriff auf alle Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
E-Paper und
  • 4 Wochen gratis testen
  • ab dem zweiten Monat 37,- €
  • Zugriff auf das E-Paper
  • Zugriff auf tausende Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
Bereits Abonnent?

Fragen? Wir helfen gerne weiter:
Telefonisch unter 0261/9836-2000 oder per E-Mail an: aboservice@rhein-zeitung.net

Oder finden Sie hier das passende Abo.

Anzeige

Anruf-Sammel-Taxi und Bürgerbus: Alternativen schließen Lücken

Kreis Bad Kreuznach. Neben dem klassischen Linienbusverkehr gibt es ergänzende Angebote um die Lücken zu schließen, die der Nahverkehr hinterlässt. Fast schon in Vergessenheit geraten, ist das Anruf-Sammel-Taxi (AST). Das können Bürger für Fahrten zur und von der Stadtmitte nutzen.

Fahrten sind möglich ab allen Haltestellen im Kreuznacher Stadtgebiet einschließlich der Stadtteile täglich um 21 und 22 Uhr zu den Haltestellen: „Bahnhof“ (AST-Haltestelle), „Bourger Platz“, „Stadtwerke“, „Stadthaus/VfL-Halle“, „Holzmarkt“, „Stadthaus/VfL-Halle“, „Holzmarkt“, „Salinenplatz“. Aus der Stadtmitte gibt es Fahrten von den aufgeführten Haltestellen zu allen Haltestellen im Bad Kreuznacher Stadtgebiet, einschließlich der Stadtteile täglich um 20.40, 21.40 und 22.50 Uhr. AST-Haltestellen und Fahrzeuge sind besonders gekennzeichnet. Telefon: 0671/2020 Vorbestellung spätestens 30 Minuten vor gewünschter Abfahrt. Für alle Fahrten wird ein besonderer Tarif mit Komfortzuschlag berechnet. RNN-Zeitkarten werden auf den Fahrpreis angerechnet.

Als Ergänzung des Nahverkehrsangebots hat sich innerhalb der VG Langenlonsheim-Stromberg ein Bürgerbus etabliert. Es ist eine ehrenamtliche Initiative und ein kostenloser Service. Wer einkaufen will, ruft beim Bürgerbus an. Der holt ihn ab, fährt ihn zum Supermarkt, zum Arzt oder zu Bekannten und bringt ihn später auch wieder zurück nach Hause. Seit 2012 gibt es das Angebot. Der Bus fährt dreimal pro Woche, dienstags, mittwochs und freitags, jeweils zwischen 8 und 18 Uhr. „Wer gefahren werden will, wird gefahren“, erklärt Bürgerbus-Beauftragter Ralph Hintz. 75 bis 80 Prozent der Nutzer sind aber Senioren, von 65 Jahren an aufwärts, weiß er.

Seit 2012 ist der Bürgerbus in der VG Langenlonsheim unterwegs.  Foto: privat
Seit 2012 ist der Bürgerbus in der VG Langenlonsheim unterwegs.
Foto: privat
In „normalen Zeiten“ sind es 20 bis 25 Fahrten pro Tag, im Jahr an die 2000 Touren. Um das Angebot am Laufen zu halten, gibt es ein Team von 30 Personen, 20 Fahrer und zehn Disponenten. Mitfinanziert wird das Ganze auch über eine Spendenkasse, die in dem Kleintransporter steht. Die Corona-Pandemie hat aber auch dieses Angebot ausgebremst: Seit Mai 2020 fuhr der Bürgerbus nur noch an zwei Tagen in der Woche, seit dem zweiten Lockdown hat man es noch einmal reduziert auf dienstag- und mittwochvormittags. hg
Meistgelesene Artikel