Der Anblick der Viertklässler am Montagmorgen ließ einen schwanken zwischen Begeisterung („Ja, es geht weiter!“) und Bedrückung. Masken, weit auseinander stehende Kinder und spürbare Verunsicherung machten deutlich: Wir befinden uns im Ausnahmezustand. Nichts ist normal, nicht ist alltäglich.
Trotzdem war die Freude bei den Kindern, die in den vergangenen Wochen kaum oder gar keine Schulkameraden gesehen haben, riesig. Eltern und Kinder wurden von den Schulleitungen und Klassenlehrern im Vorfeld gut informiert über Hygienemaßnahmen und Abstandsregeln. Das schaffte ein beruhigendes Gefühl und Vertrauen: Was getan werden konnte, um das Ansteckungsrisiko zu minimieren, das wurde auch getan.
Dabei kann es freilich nicht bleiben. Das Land ist jetzt in der Pflicht, schnell Konzepte vorzulegen, wie mehr Klassenstufen unterrichtet werden können. Es wird wohl in absehbarer Zeit wegen des Abstandsgebots nicht möglich sein, dass alle Schüler zeitgleich in einem Gebäude anwesend sind. Hinzu kommt, dass voraussichtlich auch weiterhin die Klassenräume nur mit maximal der Hälfte der Schüler belegt werden können. Warum also nicht den Unterricht in Echtzeit für die eine Hälfte der Klasse abhalten und gleichzeitig als Liveschaltung übers Internet für die andere Hälfte anbieten? Beim Online-Unterricht ist noch Luft nach oben. Es wartet eine Mammutaufgabe auf das Schulministerium, deren Lösung weit über das kleine Einmaleins der Handhygiene hinausgeht.