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Stromberg

Hochwasser vor einem Jahr: In wenigen Minuten war die Altstadt geflutet

Von Christine Jäckel
Stromberg unter Wasser.
Stromberg unter Wasser. Foto: Christine Jäckel

In wenigen Tagen jährt es sich zum ersten Mal: das verheerende Hochwasser in der Stromberger Innenstadt vom 24. Juni 2016. Damals stand die braune Brühe an manchen Stellen gut zwei Meter hoch.

Lesezeit: 2 Minuten
Nach einem Gewitter hatte der Welschbach die Altstadt geflutet – innerhalb von 20 Minuten. Das Wasser lief schnell wieder ab, zurück blieben Schlamm- und Geröllmassen. Zeit für einen Rückblick und die Antwort auf die Frage: Was ist bis heute geschehen? Zu den Helfern der ersten Stunden gehörten Bürgermeisterinnen Klarin Hering (Stadt) ...
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Nach Starkregen: 100 Pegelanlagen informieren ständig über die aktuellen Wasserstände

Fast 100 Pegelanlagen an Flüssen unterhält der gewässerkundliche Dienst der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD). Das heißt: Im Norden von Rheinland-Pfalz gibt es ein flächendeckendes Netz von Pegeln. Sie dienten der raschen Erfassung von Wasserständen und Abflüssen.

Darüber hinaus überwacht die SGD die Stände von rund 80 Grundwassermessstellen. All diese Daten seien eine wichtige Grundlage für wasserwirtschaftliche Planungen und Entscheidungen sowie für Modelle, um die regionalen Folgen des Klimawandels festzuhalten, so die SGD. Wichtig seien die Anlagen für die Hochwasservorhersage an Nahe, Mosel, Lahn und Sieg. Deshalb werde großer Wert auf eine hohe Ausfallsicherheit der Pegel gelegt. Die meisten Anlagen seien mittlerweile mit einer Datenfernübertragung (DFÜ) ausgestattet. Über die Auskunftssysteme im Internet erhalte man detaillierte und aktuelle Infos, etwa aus den Messstationen für Niederschlags-, Wasserstands-, Abfluss- und Grundwassermessungen sowie der chemisch-physikalischen Gewässeruntersuchung: www.geoportal-wasser.rlp.de

Eine Welle der Arbeit

Hochstätten/Pfalz. Ein Jahr nach der Katastrophe in Hochstätten beschreibt Ortsbürgermeister Hermann Spieß die Folgen der Flut. Am 30. Mai 2016 war der Leischbach in zwei morgendlichen Wellen durchs Dorf geschossen: „Die Schäden zu bewältigen, war und ist eine große Herausforderung.“

Was wurde bisher getan, was wurde veranlasst? Eine Spenden-Soforthilfe, etwa durch Benefizaktionen, wurde an Betroffene verteilt. Der flutsichere Anbau an den Gemeindesaal mit WCs, Heizraum und Stuhllager (geplant: keine Koten für die Gemeinde) wurde in die Wege geleitet. Die Maßnahme ist zu 80 Prozent fertig. 1500 Kubikmeter Geröllmassen wurden entsorgt, die Zwischenlagerplätze wieder hergerichtet. Container für die Schuttbeseitigung wurden geordert. Ein Ingenieurbüro hat die Schäden dokumentiert und bewertet. Ein Förderantrag konnte im Juni 2016 nicht gestellt werden, weil ein Hochwasserschutzkonzept als Grundlage für die Schadensbeseitigung gefordert wurde. Was sich im Nachblick als schlüssig und sinnvoll erwies, schreibt Spieß.

Ein Hochwasserschutzkonzept wurde beauftragt; zahlreiche Besprechungen, Begehungen fanden statt mit Innen- und Umweltministerium, der SGD Nord, dem Kreis (Wasser und und Dorferneuerung), der Uni Kaiserslautern, den Pfalzwerken und diversen weiteren Behörden und Ansprechpartnern. Es folgten Bürgergespräche, Trocknungsarbeiten ... Seit 23. Mai 2017 liegt das Hochwasserschutzkonzept vor. Daraus müssen jetzt ein Kostenplan entwickelt, Fördermittel beantragt („Ohne Zuschüsse geht nichts“) und Grundstücke erworben werden. Es muss eine Rückhaltemaßnahme oberhalb des Dorfs samt Treibgutfänger und Geröllsammler her; Renaturierung, Gewässerumlenkung und Profilaufweitung sind weitere Aufgaben, ferner die Leischbach-Teilöffnung, die Erneuerung des Brückenbauwerks Hauptstraße und auch die Außengebietsentwässerung.

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