Kreis Bad Kreuznach/Kreis Birkenfeld. Wer will, kann ab sofort auf den Spuren von Hildegard von Bingen pilgern oder wandern – und unterwegs einiges über ihr Leben und Wirken erfahren. Eine wichtige Station ist Niederhosenbach, der Familiensitz und wahrscheinliche Geburtsort von Hildegard. Dort verbrachte sie vermutlich ihre ersten acht Lebensjahre, ehe sie Jutta von Sponheim anvertraut wurde, mit der sie als 14-Jährige auf den Disibodenberg ging.
Dort verbrachte sie fast 40 Jahre, ehe sie 1150 das Kloster Rupertsberg in Bingen gründete, in dem sie noch 29 Jahre lebte. Letzte Stationen des Hildegardwegs sind der Schrein in der Wallfahrtskirche St. Hildegard in Rüdesheim-Eibingen und die Abtei St. Hildegard, wo es auch den letzten Stempel für den Pilgerpass gibt.
Auf der 137 Kilometer langen Route von Idar-Oberstein bis dorthin geben Informationstafeln Einblicke in das Werk der Heiligen und das Leben im Mittelalter. Auf ihre spirituelle Seite können sich die Wanderer mithilfe von Meditationstafeln mit visionären Bildern aus ihrem Hauptwerk Scivias (Wisse die Wege) einlassen. Die Texte dazu sind in deutsch und englisch verfasst. Die Tafeln werden in den nächsten Wochen aufgestellt. Die erste mit dem Titel „Die Seherin“ erwartet die Wanderer an der Felsenkirche in Idar-Oberstein. Über eine App kann man sich dann auch Musik von Hildegard aufs Smartphone holen. Das alles soll dazu dienen, Hildegard erlebbar zu machen. Das Paket wurde vom Landwirtschaftsministerium aus Mitteln des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER) mit rund 84.000 Euro gefördert.
Zehn Gastronomiebetriebe bieten unterwegs ab sofort eine Hildegard-Vesper an. Sie besteht aus einem einfachen Essen und einem Getränk und kostet 10 Euro. Ab dem Frühjahr servieren ausgewählte Restaurants entlang der Strecke darüber hinaus ein Hildegard-Menü. kuk