Auch der beliebte Solezerstäuber im Kurpark Bad Kreuznach wird noch vor Ostern wieder in Gang gesetzt und Salzpartikel versprühen. Die Gradierwerke sind Bestandteil der ab 1720 errichteten Salinenanlagen in Bad Münster am Stein und in Bad Kreuznach. Sie dienten ursprünglich der Salzgewinnung. Durch die Verdunstung an den Gradierwänden wird der Salzgehalt im Mineralwasser von etwa 1,5 Gramm auf bis zu 20 Gramm pro Liter gesteigert.
Mit der Einführung der Kur ab 1820 dienten die Gradierwerke dann zunehmend als Inhalatorien. Aufenthalt in der salzhaltigen Luft wurde und wird – ähnlich wie eine Kur an der See – der Gesundheitswirkung wegen geschätzt.
Bad Kreuznach verfügt über die größte noch erhaltene Gradierwerkanlage Europas. Das liegt auch daran, dass hier am längsten, bis 1998, auch tatsächlich Salz hergestellt wurde. Die Gradierwerke haben eine Gesamtlänge von 1,3 Kilometern.
Verzögern wird sich der Saisonbeginn des Gradierwerks im Kurpark von Bad Münster am Stein-Ebernburg. Es wurde saniert und umgebaut, um die Undichtigkeit zu beseitigen. Derzeit werden die Arbeiten an der Ablaufrinne komplett zu Ende geführt. Mit der Inbetriebnahme der dem Kurpark zugewandten Seite des Gradierwerks ist bis Mitte Mai zu rechnen. Da ab Ostern wärmeres Wetter zu erwarten und vorhergesagt ist, öffnet die GuT auch die Wassertrete im Kurpark von Bad Kreuznach. Die Berieselung arbeitet im April von 8 bis 20 Uhr und ab Mai von 7 bis 21 Uhr.