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Kreis Bad Kreuznach

Gewitter im Frühsommer waren ein Segen: Dürre hat Äcker und Weiden im Kreis Kreuznach nur gestreift

Von Stefan Munzlinger
Agraringenieur Johannes Thilmann in einer seiner Viehhallen auf dem Aschborner Hof Spabrückens. Hier bei zweien seiner 170 Milchkühe; nebenan sind 150 Jungtiere untergebracht. Der Vorsitzend des Bauern- und Winzerverbandes gibt seine Tiere an eine Großschlachterei in Prüm.  Foto: Stefan Munzlinger
Agraringenieur Johannes Thilmann in einer seiner Viehhallen auf dem Aschborner Hof Spabrückens. Hier bei zweien seiner 170 Milchkühe; nebenan sind 150 Jungtiere untergebracht. Der Vorsitzend des Bauern- und Winzerverbandes gibt seine Tiere an eine Großschlachterei in Prüm. Foto: Stefan Munzlinger

Die lange Dürre, eine geschrumpfte Ernte, 19 Prozent Mehrwehrtsteuer aufs Lebensmittel Fleisch: Die von Wetter- und Politikkapriolen immer wieder gestressten deutschen Landwirte haben es nicht leicht.

Lesezeit: 3 Minuten
Johannes Thilmann (62, Spabrücken), seit 2014 Vorsitzender des rund 1200 Mitglieder starken Bauern- und Winzerverbandes (BWV) im Kreis Kreuznach, bewertet die Situation eher entspannt. Der Agraringenieur, zugleich Ortsbürgermeister seiner Heimatgemeinde und auf dem Aschborner Hof außerhalb des knapp 1200 Einwohner großen Soonwalddorfs zu Hause, bewirtschaftet mit seiner Frau Doris (58) ...
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Brot bald teurer? Ernteeinbußen im Osten und Norden lassen die Mehlpreise steigen

An der Nahe und im Hunsrück ist die Dürre glimpflich und ohne größere Ernteeinbußen verlaufen – durch den Regen im Frühjahr. Im deutschen Osten und Norden gingen die Erträge dagegen deutlich zurück, um etwa 15 Prozent, sagt Alfred Wenz (Bundenbach), seit 1999 Obermeister der 50 Mitglieder kleinen Bäckerinnung Nahe/Hunsrück. Der Getreidepreis werde an der Börse gehandelt.

Bei Knappheit steige der Preis nicht nur fürs Getreide, sondern folglich auch fürs Mehl. „Pro 100 Kilo um 5 bis 6 Euro und kostet jetzt runde 42 Euro den Doppelzentner“, sagt Wenz. 80, 90 Tonnen verarbeitet der Obermeister pro Jahr in seiner Bäckerei. Das bedeutet: Der gestiegene Mehl-preis belastet ihn mit rund 4500 Euro Mehrausgaben.

Die Kosten einfach an die Kunden weitergeben? Das geht nicht, weil eine Anpassung der Preise nach fünf, sechs Jahren der Stagnation bereits im Mai erfolgte; damals endeten die Tarifverhandlungen mit 3 Prozent mehr Lohn, so Wenz, der das ausdrücklich begrüßt: „Wenn wir die Leute nicht richtig bezahlen, kriegen wir keine mehr, vor allem keine guten.“

Ein Kilo Brot kostet momentan 3,50 Euro. Wandern die Kunden infolge gestiegener Preise weiter an die Backtheken der Discounter ab? Möglich ist das schon. Zwar müssten auch die Discounter mehr fürs Mehl zahlen, könnten das aber durch ihre Abnahmemenge und eine Rund-um-die-Uhr-Produktion wettmachen. Der Handwerksbäcker um die Ecke sei bei den Verbrauchern nach wie vor gefragt, so Wenz, „wenn er denn, eine gute Qualität bietet.“ mz

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