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Winterbach/Bad Kreuznach

Gerettete Windhunde in Winterbach: Warum hat niemand etwas bemerkt?

Von Jens Fink, Markus Kilian
Oscar ist einer von zehn Windhunden, die im Tierheim Idar-Oberstein ein neues Zuhause gefunden haben. Zuvor hatte er mit 52 weiteren Greyhounds in einem Einfamilienhaus in Winterbach gelebt. Vor wenigen Tagen haben Tierschützer die Hunde befreit.  Foto: Tierheim Oberstmuhl
Oscar ist einer von zehn Windhunden, die im Tierheim Idar-Oberstein ein neues Zuhause gefunden haben. Zuvor hatte er mit 52 weiteren Greyhounds in einem Einfamilienhaus in Winterbach gelebt. Vor wenigen Tagen haben Tierschützer die Hunde befreit. Foto: Tierheim Oberstmuhl

Auch einige Tage nach dem erschreckenden Fund zahlreicher verwahrloster Windhunde im Soonwalddorf Winterbach (wir berichteten) herrscht vielerorts Entsetzen. Tierschützer, Vertreter des Veterinäramtes und Polizei hatten die 53 sogenannten „Greyhounds“ aus dem Einfamilienhaus der Besitzer gerettet, das den Vierbeinern mit gerade mal 150 Quadratmetern viel zu wenig Platz bot.

Lesezeit: 2 Minuten
Auf dem Gelände befand sich zudem der Kadaver eines toten Hundes. Wie konnte es soweit kommen? Das kann sich auch Winterbachs Ortsbürgermeister Werner Rebenich nicht erklären. „Immer, wenn ich dort vorbei kam, habe ich versucht, die Hunde auf dem Gelände zu zählen“, sagt er im Gespräch mit dem „Oeffentlichen“. Auf ...
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Den beiden Hundebesitzern droht eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren

Den beiden Besitzern der 53 Windhunde droht im Falle einer Verurteilung eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder eine Geldstrafe. Wie Gerd Deutschler, Leitender Oberstaatsanwalt der Bad Kreuznacher Staatsanwaltschaft, auf Nachfrage erläutert, wird sich das Ehepaar dem Ermittlungs- beziehungsweise Strafverfahren nach Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes stellen müssen.

Darin heißt es: Bestraft wird, „wer einem Wirbeltier länger anhaltende oder sich wiederholende erhebliche Schmerzen oder Leiden zufügt“. Die Staatsanwaltschaft gehe derzeit von einem Tatverdacht aus, sagt Gerd Deutschler, der mit Blick auf die Haltung der Hunde von einer erheblichen Überforderung der beiden 67-Jährigen spricht. „Man wird die Gesamtsituation in den Blick nehmen.“

Die Verhältnisse, in denen die beiden Eheleute zusammen mit den Tieren gelebt haben, seien „sehr erschütternd“ und „sowohl menschen- als auch tierunwürdig“ gewesen. Das weitere Verfahren werden die Aussagen der beiden Beschuldigten maßgeblich beeinflussen. Auch die Frage der Schuldfähigkeit und möglicher Ursachen muss laut Oberstaatsanwalt Deutschler zunächst geklärt werden.

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