Plus
Hargesheim

Gedanken, Ideen, Konzepte: Die 10b der ADS Hargesheim – und wie sie das System Schule sieht

Von Stefan Munzlinger, Lukas Erbelding
Hat ganz eigene Ideen, wie die Unterrichte um lebensnahe Themenkomplexe ergänzt werden könnten: die 10b der Alfred-Delp-Schule Hargesheim.
Hat ganz eigene Ideen, wie die Unterrichte um lebensnahe Themenkomplexe ergänzt werden könnten: die 10b der Alfred-Delp-Schule Hargesheim. Foto: Stefan Munzlinger​

Was kann, was darf und was muss die Schule leisten? Bereitet sie wirklich aufs tägliche Leben draußen vor? Mit diesen und weiteren wichtigen Fragen hat sich die Klasse 10b der Alfred-Delp-Schule in Hargesheim im Rahmen eines Unterrichtsprojekts befasst. Wir haben die Schülerinnen und Schüler dabei begleitet.

Lesezeit: 2 Minuten
Sie sind interessiert, sie tauschen sich aus. Sie wollen verstehen, stellen Fragen und erklären, wie sie das schulische, das reale, das private Leben sehen: 25 15- und 16-Jährige der 10b der Alfred-Delp-Schule in Hargesheim. Was kann, was darf, was muss Schule leisten? Bereitet sie wirklich aufs tägliche Leben draußen vor? ...
Möchten Sie diesen Artikel lesen?
Wählen Sie hier Ihren Zugang
  • 4 Wochen für nur 99 Cent testen
  • ab dem zweiten Monat 9,99 €
  • Zugriff auf alle Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
E-Paper und
  • 4 Wochen gratis testen
  • ab dem zweiten Monat 37,- €
  • Zugriff auf das E-Paper
  • Zugriff auf tausende Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
Bereits Abonnent?

Fragen? Wir helfen gerne weiter:
Telefonisch unter 0261/9836-2000 oder per E-Mail an: aboservice@rhein-zeitung.net

Oder finden Sie hier das passende Abo.

Anzeige

Thema eins: Bereitet Schule aufs Leben vor?

Im ersten Themenblock beschäftigt sich die 10b der ADS Hargesheim mit der Frage, ob die Institution Schule tatsächlich auf das Leben vorbereitet:

„Bereitet Schule wirklich auf das Leben vor? Schülerinnen und Schüler sind der Meinung, dass sie grundlegende Fertigkeiten wie zum Beispiel Putzen oder Kochen nicht lernen.

Was ist bei der Wohnungssuche wichtig?

Nach ihrem Schulabschluss suchen sich die meisten eine eigene Wohnung, um selbstständig zu werden und nicht mehr auf die Eltern angewiesen zu sein. Dabei kristallisiert sich jedoch schon das Problem heraus, dass sie nicht wissen, worauf sie bei der Wohnungssuche achten müssen.

Die meisten Heranwachsenden sind auf sich alleine gestellt, mit dem Risiko, eine falsche Entscheidung zu treffen. Dazu kommt das „Neuland Steuern“. Man lernt in der Schule nicht, mit Finanzen umzugehen, sich sein Geld einzuteilen und die spätere Steuererklärung anzufertigen.

Im Arbeitsleben werden Erfahrung mit dem Computer vorausgesetzt. Vorteilhaft ist es sicherlich, das Zehn-Finger-Schreibsystem zu beherrschen. Doch wo lernt man das? Im Unterricht ist kein Platz für diesen Lernstoff. Somit tippen die meisten ihr Leben lang nur mit zwei Fingern, wodurch sie viel mehr Zeit benötigen. Außerdem ist eine Einführung in die digitale Welt für Schülerinnen und Schüler sehr praktisch, da in der Schule und auch im späteren Leben sehr viel am Computer gearbeitet wird.

Im Arbeitsleben werden Erfahrung mit dem Computer vorausgesetzt. Vorteilhaft ist es sicherlich, das Zehn-Finger-Schreibsystem zu beherrschen. Doch wo lernt man das?

Die Gesetze sind ein anderes wichtiges Thema. Im Sozialkundeunterricht werden zwar viele davon angesprochen, allerdings wissen junge Erwachsene nicht genau, welche Regeln sie beachten müssen und welche Rechte sie haben. Im schlimmsten Fall kann es sein, dass sie eine Straftat begehen, ohne, dass sie sich dessen bewusst sind.

Während der Schulzeit wird ebenfalls nicht auf die Gesundheit aufmerksam gemacht, doch gerade im Erwachsenwerden ist es wichtig, gesund zu leben. Sport spielt dabei eine wichtige Rolle, da sportliche Beteiligung einiges im Körper bewirken kann. Man sieht schon in der Schulzeit, dass Jugendliche und Kinder zu wenig Sport betreiben, weil sie vormittags im Unterricht und nachmittags Zuhause an den Hausaufgaben sitzen müssen.

Man könnte beispielsweise ein Fach einführen, in dem die Schülerinnen und Schüler über die Gesundheit und Ernährung aufgeklärt werden. Dies wäre ein großer Fortschritt, um sie daran zu erinnern, wie wichtig es ist, gesund zu Leben.

Kochen als Schulfach? Unbedingt!

Neben ausreichend Bewegung spielt natürlich die Ernährung auch eine wichtige Rolle. Da viele Eltern keine Zeit haben, arbeiten müssen oder selbst nicht gelernt haben, richtig zu kochen, bestellen sich viele Jugendliche ungesundes Essen. Sie sind nicht in der Lage, sich eine gesunde Mahlzeit zuzubereiten, daher ist es umso wichtiger, dass Kochen als Fach in der Schule eingeführt wird.

Ebenfalls essenziell ist, dass man handwerkliche Dinge erlernt. Dazu gehört zum Beispiel, dass man Möbel aufbauen, Glühbirnen anbringen und mit Werkzeug umgehen kann. Aber nicht nur mit Werkzeug, sondern auch mit Haushaltsgeräten, wie zum Beispiel dem Bügeleisen, der Waschmaschine und dem Geschirrspüler muss man umgehen können. Diese Argumente sprechen dafür, dass Schülerinnen und Schüler nicht ausreichend auf das spätere Leben nach der Schulzeit vorbereitet werden. Doch trotzdem wird weiterhin am Schulsystem nichts geändert?!“

Thema zwei: Schule denkt zu kurz!

Die Institution Schule denkt zu kurz: Diesen Eindruck erörtern die Schülerinnen und Schüler der ADS Hargesheim im zweiten Themenblock ihres Projekts:

„Schule denkt zu kurz. Was ist wirklich wichtig für das spätere Leben? Einige Stimmen wurden laut, die sich beschwerten, dass der schulische Unterricht zu wenig auf das spätere Leben vorbereitet. Sie wünschen sich, dass auch wichtigere Thematiken, wie beispielsweise Finanzen, in der Schule behandelt werden.

Was ist mit Themen wie Haushaltswissenschaft oder Finanzen?

Wir wissen alle, dass manche Fächer, etwa Französisch, in der Schule nicht besonders beliebt sind und viele nicht die Notwendigkeit dahinter sehen. Doch Themen wie Haushaltswissenschaft werden nur bedingt bis gar nicht behandelt, wobei sie einen erheblichen Mehrwert haben.

Bloß 7 Prozent der 16- bis 25-Jährigen verfügen über gute Kenntnis im Bereich Finanzen. Aufgrund dieses Problems wünschen sich neun von zehn Schülern, dass solche Inhalte mehr in der Schule vertreten werden.

Nachdem Stefan Munzlinger vom Oeffentlichen Anzeiger der Klasse 10b der ADS Hargesheim, einen Besuch abgestattet hat, gab er uns Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, einen Zeitungsartikel über ein Thema unserer Wahl zu verfassen. Daraufhin haben wir uns Gedanken gemacht, in wie fern man diese Punkte in den Schulalltag integrieren kann.

So kamen die Vorschläge, die Inhalte auf bestimmte Fächer zu verteilen oder ein neues Fach in den Stundenplan einzubauen, in dem alle besprochen werden. Ebenso könnte man nur Fächer wie Deutsch und Englisch beibehalten und weitere Fremdsprachen als AG anbieten, sodass mehr Zeit für die wichtigen bleibt. Oder dass man nach dem Abschluss noch ein halbes Jahr in der Schule bleibt und in diesem Zeitraum auf das spätere Leben vorbereitet wird.

Ebenso kommt das Thema Praktikum im Gymnasium viel zu kurz.

Themen, die wir uns wünschen, dass sie mit in den Schulalltag aufgenommen werden, sind Haushalt, sprich Kochen und Ernährung, Nähen und Wäsche waschen, Wichtiges über Versicherungen, Finanzen und Steuern, Aufklärung über Rauschmittel, Rechte, Psychologie und Soziales.

Themen, die wir uns wünschen, dass sie mit in den Schulalltag aufgenommen werden, sind Haushalt, sprich Kochen und Ernährung, Nähen und Wäsche waschen, Wichtiges über Versicherungen, Finanzen und Steuern, Aufklärung über Rauschmittel, Rechte, Psychologie und Soziales. Die Punkte Versicherungen, Psychologie und Soziales sowie Rechte könnten im Sozialkundeunterricht aufgegriffen werden. Nähen würde optimal in das Fach Kunst passen, während Finanzen und Steuern in Mathe ihren Platz finden könnten. Über Drogen und Rauschmittel könnte im Fach Chemie aufgeklärt werden.

Für die Bereiche Kochen und Wäsche waschen, müsste jedoch eine zusätzliche Unterrichtsstunde eingebaut werden. Gerechterweise muss man sagen, dass heutige Realschüler in einigen Themen bereits mehr ausgebildet werden, man sie allerdings auf dem Gymnasium vernachlässigt.

Ebenso kommt das Thema Praktikum im Gymnasium viel zu kurz. In der ADS gibt es nur ein einwöchiges Praktikum, was nicht ausreichend ist, um für sich entscheiden zu können, ob dieses Gebiet die richtige Wahl für einen ist. Es müsste öfter das Angebot geben, sich in einem angemessenen Zeitraum mit dem Alltag in diesem Beruf vertraut zu machen. Auch muss man berücksichtigen, dass die Mehrzahl der Schüler und Schülerinnen nicht dazu bereit ist, ihre Freizeit in ein außerschulisches Praktikum zu investieren.

Es muss noch viel verbessert werden

Außerdem ist es fragwürdig, ob das dreiwöchige Praktikum in der elften Klasse für einen sozialen Beruf genutzt werden sollte oder es besser wäre, diese Zeit für einen auf den Schüler oder die Schülerin zutreffenden Beruf zu verwenden.

Das Sozialpraktikum könnte man auch auf eine oder zwei Wochen beschränken. Natürlich ist es richtig und wichtig, die gemeinnützige Arbeit beizubehalten, um sie den jungen Heranwachsenden näher zu bringen. Jedoch muss man beachten, dass diese Bereiche nicht für jeden geeignet sind und einige der Jugendlichen sich in den Praktika unwohl fühlen.

Es muss also noch viel am heutigen Schulsystem verbessert werden, und wir hoffen, dass dies bald geschieht.“

Thema drei: Digitale Welt und Schule

Die Digitalisierung schreitet in der Gesellschaft immer weiter voran. Wie gehen die Schulen damit um? Dieser Frage gehen die Hargesheimer Schülerinnen und Schüler im dritten Themenblock nach:

„In vielen Schulen, die ADS bildet hier keine Ausnahme, wird erst ab der Oberstufe mit digitalen Geräten gearbeitet. Ist es nicht notwendig, sich bereits viel früher der Auseinandersetzung mit digitalen Medien (im Schulalltag) zu stellen, gerade jetzt, da die Digitalisierung alle Bereiche des „modernen“ Lebens durchzieht?

Unterricht wird kreativer und individueller

Schulbücher kosten ungefähr 450 Euro pro Jahr. Der durchschnittliche Preis eines Tablets liegt bei ca. 300 Euro mit einer „Haltbarkeit“ von etwa fünf Jahren. Der Preis für Multimediale Schulbücher beläuft sich auf ungefähr 170 Euro pro Jahr. Jugendliche, deren Eltern nicht das Geld haben, können vom Staat Tablets quasi leihen. Durch die regelmäßige Arbeit mit digitalen Medien lernen die jungen Erwachsenen, vernünftig und sicher mit ihnen umzugehen. Man kann den Unterricht kreativer und individueller gestalten. Schüler haben durch die Tablets mehr Gelegenheit, ihren Lehrplan anzupassen.

Nichtsdestotrotz muss man bedenken, dass, um Schulen zu digitalisieren, informierte Lehrkräfte benötigt werden. Demnach müssten Pädagogen fortgebildet werden.

Das analoge Arbeiten darf ebenfalls nicht aus den Augen gelassen werden. An der ADS gibt es mittlerweile drei sogenannte „iPad- Klassen“. Die erste Klasse hat vor einem Jahr damit angefangen, Tablets zu nutzen. Nachdem diese siebte Klasse bewiesen hat, dass sie gut mit den digitalen Geräten arbeiten kann, hat die Schule mit dem neuen Schuljahr zwei neue iPad-Klassen ins Leben gerufen. Diese beiden Klassen zeigen, dass das Arbeiten mit digitalen Geräten möglich ist. Die Schüler haben identische iPads. Auf den Geräten ist eine App installiert, die dem Lehrer erlaubt, zu kontrollieren, was die Schüler während der Unterrichtszeit mit ihren Geräten machen. So wird verhindert, dass die Jugendlichen die iPads beispielsweise für private Angelegenheiten nutzen, statt damit zu arbeiten.

Konzept ist ausbaufähig

Klassenarbeiten und Tests werden immer noch auf Papier geschrieben. Auch wird im Unterricht wird ein kabelloser Eingabestift verwendet, um zu schreiben. Damit wird verhindert, dass die Schüler das Schreiben verlernen. Im vergangenen Jahr haben die jungen Erwachsenen experimentiert mit diversen Versionen von Apps, um ein, zum Großteil, reibungslos laufendes Programm zu finden.

Trotzdem ist dieses Konzept ausbaufähig. Die iPads der Klassen werden vom Staat finanziert. Der Staat wird nicht alle Schulen in Rheinland-Pfalz mit iPads ausstatten können. „Es macht mehr Sinn, wenn klassenweise iPads gekauft werden“, sagt Benjamin (10b). In unserer Schule sollen dieses Jahr alle Tafeln durch „Smartboards“, also schlaue Tafeln, ersetzt werden. Ein Smartboard kostet ca. 3000 bis 4000 Euro. Wenn die Schulleitung jetzt noch iPads für alle achten bis zehnten Klassen anschafft, wird es schnell teuer.“

Thema vier: Nach der Schule wartet das echte Leben!

Der Schulabschluss ist in der Tasche, doch wie geht es nun weiter? Auch auf diese Frage versucht die 10b der ADS Antworten zu finden.

„Die Schule bildet die Grundlage für Ausbildung, Abitur oder Studium. Je nach Interesse und Leistungskurse werden die wichtigsten Dinge gelehrt, die maßgeblich für den weiteren Berufsweg sind. Ganz klar ist, dass dies ein wichtiger Teil des Lebens ist und ausschlaggebend, in welcher Position man sich später befindet.

Wenn der Alltag beginnt

Die Jugendlichen merken jedoch schnell, dass sie sobald die Schule vorbei ist, das echte Leben erwartet. Die erste WG, der erste Handyvertrag, Online-Banking, Miete, einkaufen und vieles mehr sind alltägliche Dinge, die kein wesentliches Augenmerk in der Schulzeit erhalten. Ab diesem Zeitpunkt beginnt das Leben und seine Herausforderung die Jugendlichen zu prägen und sie zu formen. Denn niemand hat in der Schule eine tägliche Routine besprochen, einen monatlichen Haushaltsplan mit ihnen geführt oder die Kosten für ein Auto, wie Kfz-Steuer, Tanken und Reparaturen aufgezeigt.

Wenige der Schüler wissen was Milch, Butter, Bettwäsche, ein Kasten Wasser oder die Wohnungseinrichtung kostet. Selbst wenn sie es geschafft haben, eine WG zu finden, dann stellen sich die Fragen: Wie heiß wasche ich meine Kleider, in welche Kammer kommt das Waschmittel, wie bügele ich richtig und lege meine Kleidung anschließend anständig in den Schrank?

Wer kann bei Problemen helfen?

Die allgemeine und täglichen Alltagsroutine sollten besprochen werden oder anhand der aktuellen Social-Media-Zeit wichtige Interessen, TikTok, Influencer oder spezielle Seiten, auf denen die Hilfestellung fürs Leben gezeigt werden, denen Jugendlichen vermittelt werden.

Wo wendet man sich hin, wenn folgendes Problem besteht:

Wo gehe ich hin, wenn ich nicht mehr weiterweiß? Wem kann ich mich an vertrauen, wenn ich Schulden gemacht habe und vieles mehr. Eine Stunde in der Woche könnte man einem Teenager Hilfe bieten, den Tag mit seinen Aufgaben zu erledigen.

Ebenso wichtig ist es, den jungen Menschen zu zeigen, dass nichts perfekt ist, dass man Fehler machen darf, dass man Auszeit braucht, um zur Ruhe zu kommen und dass jeder genauso gut ist wie er ist.

Dies sind alles wichtigen Vermittlung in unserer heutigen Zeit. Es sollte ebenfalls Sonderstunden in der Woche oder kurz vor den Ferien geben,wenn nichts “Richtiges“ mehr gemacht wird! Spiele spielen und Fernsehen ist kontraproduktiv. Dann ist Zeit für ein paar wichtige Information des Lebens.“

Thema fünf: Warum keine Fächer wie Sozialverhalten?

Neue Unterrichtsfächer werden benötigt. Diese Auffassung vertritt folgende Gruppe von Schülerinnen und Schülern:

„Bereits im September bekam die 10b der Alfred-Delp-Schule Besuch von Redakteur Stefan Munzlinger. Die Schülerinnen und Schüler hatten die Möglichkeit, sich über ein Thema ihrer Wahl in einem Artikel zu äußern.

Wie lernt man, sich selbst zu akzeptieren?

Die Frage, ob die Schule ihre Schüler/innen auf das spätere Leben vorbereitet, spielt eine große Rolle und beschäftigt die Schüler sehr.

Wieso gibt es keine Fächer wie Sozialverhalten, Informatische Bildung, Kochen oder Werken? Wie lernt man, sich selbst zu akzeptieren und mit Fremden richtig umzugehen? Diese Themenbereiche sollen in die bereits bestehenden Fächer integriert und im Unterricht durchgearbeitet werden.

Eine andere Idee wäre, dass man einmal in der Woche nachmittags Unterricht anbietet, um den Schülern diese Themen näher zu bringen. Oder sollte man ein eigenes Fach für diese wichtigen Themen ausarbeiten?

Die Schüler des Gymnasiums sind ebenso der Meinung, dass sie von der Schule zu wenig Möglichkeiten erhalten, ein Praktikum abzuleisten. Der Themenkomplex Bewerbung, Lebenslauf und Vorstellungsgespräch erhält zu wenig Raum im Schulalltag. Warum fördert man die Gymnasiasten in dem Thema weniger als des Berufs- und Sekundarzweiges? Gymnasiasten brauchen doch die gleichen Dinge im späteren Leben.

Wie soll Schule an Akzeptanz gewinnen, wenn sie am eigentlichen Leben vorbei unterrichtet?

Ein weiteres großes Thema momentan ist die Digitalisierung. Die Nutzung von Tablets, Smartboards etc. ermöglicht den Schülern bessere Organisation und mehr Vertrautheit mit Präsentationsprogrammen oder Internetrecherche. Da nicht alle Kinder von ihren Eltern die essenziellen Dinge fürs alleinige Leben beigebracht bekommen, sind diese benachteiligt. Es sollten alle jungen Menschen die Schule mit gleichem nützlichem Wissen für das spätere Leben verlassen.

Nun sollte man sich fragen, ob man Menschen in die Schuldenfalle tappen lässt. Woher sollen sie unseriöse von seriösen Bewerbungen differenzieren lernen und wissen, wie man sich ins soziale Leben integriert? Wie soll Schule an Akzeptanz gewinnen, wenn sie am eigentlichen Leben vorbei unterrichtet?“

Thema sechs: Zeit lassen bei der Wahl der Oberstufenfächer

Die Oberstufe steht vor der Tür und damit auch die Frage nach der richtigen Fächerwahl. Welche Leistungskurse möchte ich belegen und welche Grundkurse? Möchte ich eventuell auch Fächer abwählen? Viele Fragen, über die sich Jugendliche schon seit einiger Zeit Gedanken machen:

"Aber nicht nur diese Fragen müssen geklärt werden, sondern auch die Frage, in welchem Fach ich mein mündliches Abitur ablegen muss? Es ist deutlich zu sehen, dass es keine Frage ist, die wir spontan entscheiden können.

Wir müssen und sollten uns wirklich Zeit nehmen, uns über all diese Themen Gedanken zu machen, was mit der Oberstufe und den damit verbundenen Fächerwahlen zu tun hat. Schließlich geht es um unsere Zukunft! Wir müssen darauf achten, in welchen Fächern unsere Stärken liegen.

Ein weiteres Thema, welches große Diskussionen hervorruft, ist das Fach Sport. Viele sportbegeisterte Jugendliche wählten gerne Sport als Leistungsfach, jedoch ist dies an vielen Schulen nicht möglich. Somit versuchen die jungen Erwachsenen, nach verschiedenen Lösungsansätzen zu schauen.

Die Schülerinnen und Schüler fühlen sich ungerecht behandelt, da beispielsweise ein Chemie-Leistungskurs eingerichtet wird, der allerdings nur aus neun Leuten besteht. Sind jedoch in einem Sport-Leistungskurs nur neun Leute, wird dieser abgelehnt. Ist dies den jungen Erwachsenen gegenüber fair? Meist lautet die Argumentation der Schulleiterinnen und Schulleiter: ,Leider fehlt uns die nötige Kapazität und Zeit, um einen solchen Kurs aufzustellen.'

Die Jugendlichen bemühen sich weiterhin, die Lehrer und Direktion zu überzeugen.“

Oeffentlicher Anzeiger
Meistgelesene Artikel