Aus Schutz auf Prozession verzichtet
Damit sie eins sind“, so lässt der Evangelist Johannes Jesus im Hohepriesterlichen Gebet sprechen. Eine Demonstration der Einheit war die sogenannte Fronleichnamsprozession in Winzenheim nun wirklich nicht. Wobei es nicht die Winzenheimer waren, sondern einige wenige Mitglieder der Kolpingsfamilie Winzenheim, die ausscherten und entgegen der Entscheidung des Pfarreienrates Heiligkreuz doch durch die Straßen zogen.
Begleitet wurden sie keineswegs nur von Winzenheimern, sondern von Gläubigen aus der gesamten Region. Es schien, dass sich hier all die versammelt hatten, die sich von ihrer Kirche in der Coronakrise im Stich gelassen fühlen. Die Organisatoren der Prozession um Gregor Beilmann führten für ihr Handeln nicht zuletzt die Tradition ins Feld. Als wüssten Pfarrer Michael Kneib und sein Pfarreienrat nicht, dass zum Wesen der katholischen Kirche die Heilige Schrift und eben die Tradition gehören. Nun hat die Pfarreiengemeinschaft in diesem Jahr aus Ehrfurcht vor dem Allerheiligsten, aber auch zum Schutz der Menschen vor Ansteckung auf die Prozession verzichtet. Davon geht die katholische Kirche sicher nicht unter. Zu hoffen bleibt dagegen, dass die Kolpingsfamilie Winzenheim künftig auf Alleingänge verzichtet und dadurch in Zeiten der Bistumsreform die Pfarreiengemeinschaft stärkt.