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Bad Kreuznach

„Friedensdemo“ ohne Friedensflaggen: Putin-Anhänger marschieren durch Bad Kreuznach

Von Marian Ristow
Russlandfahnen, militaristische Devotionalien, die Flagge der Kaiserlich Russischen Marine – aber natürlich alles nur „gegen Krieg und Faschismus“, so sagt es der Veranstalter der Versammlung am Sonntag auf der Pfingstwiese.  Foto: Marian Ristow
Russlandfahnen, militaristische Devotionalien, die Flagge der Kaiserlich Russischen Marine – aber natürlich alles nur „gegen Krieg und Faschismus“, so sagt es der Veranstalter der Versammlung am Sonntag auf der Pfingstwiese. Foto: Marian Ristow

Rund 450 russische und russisch-stämmige Bürger sind am Sonntag durch Bad Kreuznach marschiert. Die als „Friedensdemo“ getarnte Versammlung kann ohne Friedensflaggen aus, stattdessen aber mit reichlich Kriegsfahnen. Auch das mittlerweile bekannte Z-Zeichen war zu sehen.

Lesezeit: 3 Minuten
Es wurde exakt die Art von Veranstaltung, die man seitens der Ordnungskräfte befürchtet hatte: Unter dem offiziellen Titel „Gegen die Diskriminierung der russischsprachigen Mitbürger in Deutschland, gegen Krieg/Kriege, gegen Faschismus/Nazismus“ (so war die Veranstaltung angemeldet) marschierten am Sonntagnachmittag rund 450 russische und russisch-stämmige Bürger durch die Bad Kreuznacher Innenstadt, skandierten ...
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Kommentar zum Aufmarsch der Putin-Anhänger in Bad Kreuznach: Die Endstufe der Absurdität

In einer Demokratie mit einem unverrückbaren Grundgesetz demonstriert es sich leichter als auf Moskaus Straßen. Während es im Putin-Russland an der Tagesordnung ist, dass Demonstranten festgenommen oder mal rasch zum Arbeitseinsatz verfrachtet werden, ist es bei uns deutlich kuschliger.

Da können selbst Leute, die ihre Versammlung in den Mantel einer „Friedensdemo“ kleiden und dabei aktiv für Krieg, Tod und Verbrechen eintreten, mit einer schriftlichen Genehmigung rechnen. Dass eben solches geschehen darf, ist aber folgerichtig. Denn zur Meinungs- und Versammlungsfreiheit gehört eben auch, solche absurden Schauspiele aushalten zu müssen. Wer bei einer Demonstration gegen fragliche Diskriminierung mitmarschiert, darf deswegen nicht diskriminiert werden, aber kritisiert. Und das sehr deutlich. Falls der Veranstalter nach einem griffigeren Titel sucht, ich habe einen Vorschlag: „Demo gegen jede Form von Realität“.

E-Mail an marian.ristow@rhein-zeitung.net

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