Landrätin Bettina Dickes gibt sich optimistisch. Während Experten bereits vor der vierten Welle warnen, hofft sie noch. Auf einen Herbst und Winter, der nicht so schlimm wird wie im ersten Corona-Jahr. Wie die kalte Jahreszeit werden wird, hängt jedoch von vielen Faktoren ab.
Vom Wetter. Von Abstands- und Kontaktregeln. Vom Maskentragen und Testen. Von der Impfquote. Ziemlich sicher in all der Unsicherheit ist nur eins: Das Virus geht nicht weg. Dieses Jahr nicht, nächstes Jahr nicht.
Vielfach wurde gefordert, wir müssten mit dem Virus leben lernen. Dann jedoch müssen wir uns und unsere Kinder möglichst sozialverträglich schützen können. Masken sind gut, Luftfilter dazu noch besser, alles zusammen mit kleinen Lerngruppen – das wäre ideal.
Wenn Eltern diesen Schutz aus eigener Tasche zu zahlen bereit sind: Warum sollten sie das nicht tun dürfen? Wenn sich ihre Kinder nicht anstecken, tragen sie das Virus nicht weiter. Davon profitieren alle. Und an Schulen mit Kindern aus weniger wohlhabenden Elternhäusern könnte ein groß angelegter Spendenaufruf helfen.
Das unbürokratisch möglich zu machen, ist Aufgabe der Politik. Die darf sich aus Angst vor Kritik nicht wegducken. In dieser Pandemie haben wir oft gesehen, dass Abwarten die schlechteste Option ist. Eine Neuauflage des vergangenen Winters braucht kein Mensch, wohl aber eine Politik mit einer gehörigen Portion Pragmatismus und Solidarität. Und dem Mut vorauszuplanen. Für all die Jahre, die wir mit Corona noch werden leben müssen.
E-Mail: cordula.kabasch@rhein-zeitung.net