Offenbar dreht sich der Wind für den VW-Konzern in der juristischen Aufarbeitung des Dieselskandals zugunsten der Verbraucher. Lange Zeit mussten sich Kunden, die klagen wollten, ganz warm anziehen.
Denn noch die Zivilkammern der Landgerichte wollten sich offensichtlich nicht mit dem mächtigen Autobauer anlegen und wiesen erstinstanzlich fast alle Klagen ab. Da dürfte mancher getäuschte Autokäufer an die Unabhängigkeit der Justiz ein dickes Fragezeichen gemacht haben.
In den USA zahlte VW Milliarden Dollar für die Entschädigung von Kunden, um drohenden Strafen zu entgehen, und Käufer, die sich für eine Umrüstung entschieden, erhielten zusätzlich eine Entschädigung.
Hierzulande sprechen mittlerweile – fünf Jahre nach Entdeckung der Abgasmanipulation – vereinzelt auch Politiker von Betrug. Der Dieselskandal könnte auch eine Wendemarke sein, dass sich die Abgeordneten in den Parlamenten künftig für die Stärkung der Rechte von Verbrauchern und eine kundenfreundlichere Schadensabwicklung einsetzen.
Dazu könnte auch ein entsprechendes OLG-Urteil beitragen.
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