Klaus Christ ist nicht zu beneiden. Dem Leiter des Stadtbauamtes wird häufiger das zweifelhafte Vergnügen zuteil, politische Gremien – und damit die Öffentlichkeit – über Kostensteigerungen bei öffentlichen Bau- und Sanierungsprojekten zu informieren. Diese Auftritte vor den zurecht kritischen Politikern tun weh, gehören aber leider dazu.
Wer sich die Liste mit den Gründen für die Kostenexplosion am Bahnhof anschaut, der kommt aus dem Kopfschütteln nicht mehr heraus. Dass Kostenberechnungen zu niedrig angesetzt sind, kommt vor.
Dass sich erfahrene Planungsbüros um ein Drittel der Bausumme verrechnen – das ist schlichtweg peinlich. Dass sich die Baukosten in einem relativ gewöhnlichen Rahmen von vier Jahren um 400.000 Euro erhöht haben, lässt unweigerlich die Frage aufkommen: Muss man so etwas nicht im Vorfeld mit einem Puffer in der Kalkulation berücksichtigen?
Wer jetzt die Stadtverwaltung verteufelt, macht es sich aber zu einfach. Die Episode ist zwar wieder mal höchst unangenehm, aber die Hauptschuldigen sind sicher nicht beim Stadtbauamt zu suchen – wo man sich natürlich auch verschätzt hat.
Na wenigstens sieht die Kubatur hübsch aus.