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Kreis Bad Kreuznach

Coronaschutz in den Schulen: Kreis Kreuznach will erst mal keine Luftfilter anschaffen

Von Cordula Kabasch
Weiterführende Schulen im Kreis Bad Kreuznach werden bis auf sehr wenige Ausnahmen auch im zweiten Jahr der Pandemie keine Luftfilteranlagen bekommen. Daran ändern auch Landes- und Bundesförderprogramme nichts.  Foto: dpa
Weiterführende Schulen im Kreis Bad Kreuznach werden bis auf sehr wenige Ausnahmen auch im zweiten Jahr der Pandemie keine Luftfilteranlagen bekommen. Daran ändern auch Landes- und Bundesförderprogramme nichts. Foto: dpa

Die ersten Schulen im Kreis werden in absehbarer Zeit für einen sicheren Unterricht in der Pandemie umgerüstet. Nach der Verbandsgemeinde Rüdesheim und den zwei Gemeinden Roxheim sowie Hargesheim hat sich nun auch die Stadt Bad Kreuznach auf den Weg gemacht und strebt an, alle 90 Klassenräume ihrer Schulen auszustatten. Einzig der Kreis zieht nicht mit. Die weiterführenden Schulen sollen bis auf sehr wenige Ausnahmen keine Luftfilteranlagen bekommen. Daran ändern auch Landes- und Bundesförderprogramme nichts.

Lesezeit: 3 Minuten
Unterschiedlicher könnte die Sicht auf die Übertragbarkeit von Corona-Infektionen in Klassenräumen und das Aerosolproblem kaum sein. Der Verbandsgemeindebürgermeister Rüdesheims, Markus Lüttger, schätzt die Sache als dringlich ein und hat bereits eine Zusage für Bundesfördermittel in der Tasche (wir berichteten bereits). Dass nun 59 Klassen und 23 weitere Räume wie etwa ...
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Nun passiert, was vermieden werden sollte: Cordula Kabasch zur Diskussion um Luftfilteranlagen

Als Eltern im Corona-Winter ihre Kinder vor Infektionen schützen und auf eigene Kosten Luftfilteranlagen beschaffen wollten, lehnten Landrätin Bettina Dickes und der Kreistag dies ab. Auch die Selfmade-Variante des Max-Planck-Instituts für Chemie kam nicht gut an. Sie sei nicht effektiv genug, und außerdem wolle man keine Neiddebatte. Kinder von weniger wohlhabenden Eltern dürfe kein Nachteil entstehen, hieß es damals.

Nun aber geschieht genau das, was die Landrätin eigentlich vermeiden wollte: eine Ungleichbehandlung der Schüler. Die finanziell gut ausgestattete Verbandsgemeinde Rüdesheim versieht alle ihre Schulen mit Luftfiltern, während in der Stadt noch geplant wird und der monetär extrem klamme Kreis Schwierigkeiten bekommen dürfte, selbst nach Abzug der Fördermittel von 80 Prozent das Geld für die Anlagen aufzubringen.

Mit anderen Worten: Nicht mehr der schmale Geldbeutel der Eltern sorgt für Nachteile der Schüler, sondern die unterschiedliche Ausstattung der einzelnen Kommunen, Kreise und Verbandsgemeinden. Es stellt sich die Frage, ob dann nicht das Land in der Verantwortung steht, solche finanziellen Probleme abzufedern.

Dass die Luftfilteranlagen wirksam sind, muss dabei vorausgesetzt werden. Der Bund fördert schließlich nichts, von dessen Effektivität er nicht überzeugt ist. Dass es in der VG Rüdesheim und in der Stadt Luftfilteranlagen geben wird, sorgt hoffentlich wenigstens dort für einen sicheren Schulbetrieb. Der nächste Winter kommt bestimmt, der übernächste auch. Wohl dem, der gewappnet ist.

E-Mail: cordula.kabasch@rhein-zeitung.net

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