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Merxheim

Clemens und seine Mutter wünschen sich mehr Gehör: Der 20-jährige Merxheimer leidet an Duchenne-Muskeldystrophie

Von Bernd Hey
Eine fehlende Lobby für ihren Sohn Clemens Franzmann beklagt Mutter Corinna Martin in Merxheim – auch bei den Corona-Impfpriorisierungen fallen Duchenne-Muskeldystrophie-Patienten bisher durchs Raster.  Foto: Bernd Hey
Eine fehlende Lobby für ihren Sohn Clemens Franzmann beklagt Mutter Corinna Martin in Merxheim – auch bei den Corona-Impfpriorisierungen fallen Duchenne-Muskeldystrophie-Patienten bisher durchs Raster. Foto: Bernd Hey

Am Sonntag ist internationaler „Rare Disease Day“. Dieser Welttag der seltenen Erkrankungen soll die Öffentlichkeit für rund 7000 verschiedene Erkrankungen sensibilisieren – allein in Deutschland sind 5 Prozent betroffen, etwa vier Millionen Menschen. Die Hälfte davon sind Kinder, drei von zehn mit einer seltenen Erkrankung erleben ihren fünften Geburtstag nicht.

Lesezeit: 2 Minuten
„Eine seltene Erkrankung bedeutet oft auch, keine Stimme, keine Lobby, kaum Unterstützung und wenig Hoffnung auf Therapie zu haben“, sagt Corinna Martin aus Merxheim, Mutter des an Duchenne-Muskeldystrophie (DMD) erkrankten Sohnes Clemens Franzmann. Diese sehr seltene Erkrankung erfordere rund um die Uhr viel Liebe, Kraft und Hoffnung, aber auch Anstrengungen ...
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Die Diagnose bekam Clemens mit vier Jahren im Sozialpädiatrischen Zentrum

Clemens Franzmann ist ein Millenniumskind. Schon früh wurde in der Krankengymnastik die motorische Entwicklung gefördert, bis im Alter von dreieinhalb Jahren nach einer Blutabnahme im Sozialpädiatrischen Zentrum (SPZ) in der Kreuznacher Diakonie die Diagnose feststand. Das war am 30.

März 2004. Zeitgleich kam Bruder Laurenz ohne Handicap zur Welt. In der Mainzer Uniklinik wurde Clemens medikamentös eingestellt. Nach der Kita in Merxheim besuchte er die Grundschule Monzingen, wo der damalige Schulleiter Manfred Müller ihn mit offenen Armen empfing. In der Schwerpunktschule wurde für Rollstuhlfahrer Barrierefreiheit geschaffen, zudem stand ständig eine Integrationskraft zur Verfügung. Später wechselte Clemens zur kooperativen Realschule plus „Auf Halmen“ in Kirn. Es folgten bis 2020 sechs Jahre Internat in Neckargemünd, das er mit der Mittleren Reife abschloss. Nach einem Praktikum bei der Kreisverwaltung in Bad Kreuznach begann Clemens Franzmann ab August hier eine Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten, derzeit im Homeoffice und mit Homeschooling. Während der Arbeit begleiten ihn Assistenten. Jedes Jahr geht es vier Wochen zur Reha nach Höxter ins Weserbergland. Über eine WhatsApp-Gruppe findet ein reger Elternaustausch statt, zu Hause in Merxheim hilft ihm auch sein Bruder Laurenz. jan