Plus
Kreis Bad Kreuznach

Bon-Pflicht für Einzelhändler: Lokale Betriebe zweifeln am Sinn

Von Cordula Kabasch
Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Obermeister Alfred Wenz von der Bäcker-Innung schnitten in der Staatskanzlei die Neujahrsbrezel an und thematisierten auch die seit 1. Januar geltende Bon-Pflicht. Foto: Bäckerinnung
Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Obermeister Alfred Wenz von der Bäcker-Innung schnitten in der Staatskanzlei die Neujahrsbrezel an und thematisierten auch die seit 1. Januar geltende Bon-Pflicht. Foto: Bäckerinnung

Egal ob beim Bäcker, beim Metzger oder beim Kiosk um die Ecke: Wer dort einkauft, bekommt auch bei kleinen Beträgen neuerdings immer einen Kassenbon in die Hand gedrückt. Das sorgt für Verdruss, über den sich auch Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Obermeister Alfred Wenz von der Bäcker-Innung in der Staatskanzlei bereits unterhalten hatten.

Lesezeit: 4 Minuten
Seit 1. Januar gilt eine bundesweite Bon-Pflicht, und die hat gravierende Folgen. Nicht nur für den Einzelhandel und das Handwerk, sondern auch für die Kunden. Begründung des Gesetzgebers, dem Bund: Mit der Pflicht soll Steuersündern und Schwarzgeldwäschern das Handwerk gelegt werden. Kassen sollen durch eine technische Sicherheitseinrichtung (TSE) fälschungssicher werden. Auf ...
Möchten Sie diesen Artikel lesen?
Wählen Sie hier Ihren Zugang
  • 4 Wochen für nur 99 Cent testen
  • ab dem zweiten Monat 9,99 €
  • Zugriff auf alle Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
E-Paper und
  • 4 Wochen gratis testen
  • ab dem zweiten Monat 37,- €
  • Zugriff auf das E-Paper
  • Zugriff auf tausende Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
Bereits Abonnent?

Fragen? Wir helfen gerne weiter:
Telefonisch unter 0261/9836-2000 oder per E-Mail an: aboservice@rhein-zeitung.net

Oder finden Sie hier das passende Abo.

Anzeige

Stefan Munzlinger kommentiert: Bon-Pflicht trifft zuerst die Kleinen

Schwarze (steuerbetrügende) Schafe stecken die gesamte Herde an: Und so muss fast ganz Kleingewerbe- und Handwerksdeutschland bei der Bon-Pflicht bluten – mit dem „Gesetz zum Schutz vor Manipulationen an digitalen Grundaufzeichnungen“.

Nicht, dass ein Staat seine Handlungsfähigkeit aufgeben soll, indem er Steuersünder einfach laufen lässt. Aber die Bon-Pflicht hat schon was von „Peanuts“-Gebaren.

Die Kleinen sollen drucken und blechen, während mancher ausländische Großkonzern seine in Deutschland verdienten Milliarden ungestraft in sonnigen Steueroasen parken darf. Die Kehrseite: Zwischen 2008 und 2018 ist die Zahl der Betriebsprüfungen wegen Tausender offener Stellen in der staatlichen Steuerfahndung um 30 Prozent gesunken.

Und so fordern Opposition, Innungen und Verbände: Schärfere Gesetze braucht es nicht, aber schärfere Kontrollen steuerschlüpfriger Konzerne. Recht haben sie!

Meistgelesene Artikel