Plus
Bad Kreuznach/Mainz

Beim Landesverband Dehoga als Mitglied unerwünscht: Präsidium um Haumann lässt „Hotelier des Jahres“ abblitzen

Von Kurt Knaudt
Die geschäftsführenden Gesellschafter des Favorite Parkhotels in Mainz, das Ehepaar Christian und Anja Barth (im Bild mit ihren Töchtern), nahmen gemeinsam mit Seniorchef Eberhard Barth im Februar in Berlin die Auszeichnung als „Hotelier des Jahres“ entgegen. Foto: Antonia Jenner/AHGZ
Die geschäftsführenden Gesellschafter des Favorite Parkhotels in Mainz, das Ehepaar Christian und Anja Barth (im Bild mit ihren Töchtern), nahmen gemeinsam mit Seniorchef Eberhard Barth im Februar in Berlin die Auszeichnung als „Hotelier des Jahres“ entgegen. Foto: Antonia Jenner/AHGZ

Mit einer „Road-Show“ wirbt der Dehoga-Landesverband zurzeit um neue Mitglieder. Einer, der gern hereinmöchte, muss aber draußen bleiben: Der Antrag von Christian Barth auf Aufnahme in den rheinland-pfälzischen Hotel- und Gaststättenverband ist abgelehnt worden, bestätigte Landesgeschäftsführerin Anna Roeren-Bergs auf Anfrage unserer Zeitung.

Lesezeit: 3 Minuten
Dabei ist Barth nicht irgendwer: Anfang Februar erhielt der Inhaber des familiengeführten Favorite Parkhotels in Mainz während eines glamourösen Galaabends in Berlin mit seinem Vater Eberhard und seiner Frau Anja die begehrte Auszeichnung „Hotelier des Jahres“ des Branchenorgans „Allgemeine Hotel- und Gastronomie-Zeitung“. Als er von dem Ritterschlag erfuhr, habe er einen ...
Möchten Sie diesen Artikel lesen?
Wählen Sie hier Ihren Zugang
  • 4 Wochen für nur 99 Cent testen
  • ab dem zweiten Monat 9,99 €
  • Zugriff auf alle Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
E-Paper und
  • 4 Wochen gratis testen
  • ab dem zweiten Monat 37,- €
  • Zugriff auf das E-Paper
  • Zugriff auf tausende Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
Bereits Abonnent?

Fragen? Wir helfen gerne weiter:
Telefonisch unter 0261/9836-2000 oder per E-Mail an: aboservice@rhein-zeitung.net

Oder finden Sie hier das passende Abo.

Anzeige

Kurt Knaudt zum „System Haumann“: Ein peinlicher Offenbarungseid

Wer Gereon Haumann in die Quere kommt, der muss sich ungeachtet seines Namens, seiner Verdienste und seiner Reputation warm anziehen.

Denn Haumann lässt den Dehoga alle (juristischen) Register ziehen. Das reicht von Verschwiegenheitserklärungen und der Androhung von rechtlichen Konsequenzen über einstweilige Verfügungen bis zum Rauswurf.

Das musste zuletzt Matthias Ganter erfahren. Eine interne WhatsApp an einen Kollegen musste dafür herhalten, um den renommierten Hotelier aus Traben-Trarbach abzuservieren. Ähnlich wie bei der Vergütung und der vorzeitigen Vertragsverlängerung lässt der Verband, geführt von seinem Präsidenten, dabei jedes Maß vermissen.

Der bestens vernetzte Haumann ist clever und gewieft genug, um sich auch bei diesem Konflikt im Hintergrund zu halten. Aber ohne ihn geschieht beim Dehoga nichts: Er hat es geschafft, den Landesverband – auch dank seiner Leistungen – ganz auf sich einzuschwören, er hat ihn fest im Griff. So sehr, dass die Delegierten keine Bedenken hatten, ihn 2013 mit opulenter Vergütung zum Präsidenten zu küren und seine Amtszeit im August 2018 vorzeitig um weitere acht Jahre von 2021 bis 2029 zu verlängern. Bis dahin bekommt er jedes Jahr rund 328.000 Euro: Da wird nicht nur normalen Arbeitnehmern schwindlig.

Jetzt, da immer mehr Details zum „System Haumann“ zum Vorschein kommen, stellt sich die Frage nach der Verantwortung des Präsidiums, das auch den Rauswurf von Ganter abgesegnet hat. Die Präsidiums-Mitglieder scheinen ihre Aufgabe vor allem darin zu sehen, dem Präsidenten als Erfüllungsgehilfen zu dienen. Sie schrecken – offenkundig wegen früherer Feindseligkeiten zwischen ihm und der Familie Barth – noch nicht einmal davor zurück, dem „Hotelier des Jahres“ geschlossen die Aufnahme zu verwehren – ein ebenso peinlicher wie bedenklicher Offenbarungseid.

E-Mail: kurt.knaudt@rhein-zeitung.net

Meistgelesene Artikel