Bad Kreuznach. Fleeschworschtdunnerschdaach – was bedeutet dieses Monstrum eines Wortes eigentlich? Na klar, es ist der Fleischwurstdonnerstag, nur eben in Mundart. Und wer hat's erfunden? Die Schweizer? Falsch. Richtig: Natürlich unser Hombes. Wer auch sonst? Zumindest hat er den Begriff in den Bad Kreuznacher Sprachgebrauch eingeführt.
„Die Entstehung des für Nicht-Kreuznacher kaum aussprechbaren Wortungetüms ist nicht mehr eindeutig feststellbar. Wahrscheinlich hat es der Volksmund entwickelt. Erstmals schriftlich erwähnt ist es in einem Mundartbuch des Dichters Rudolf ,Hombes' Hornberger aus dem Jahr 2010. Fred Lex hat den Begriff aufgenommen und 2012 eine Karikatur gefertigt, die Rolf Lichtenberg seit dieser Zeit auch für seinen Jahrmarktswein verwendet“, schreibt Dieter Gronbach, der Kopf des Freundeskreises Kreiznacher Johrmarkt, in einem Aufsatz, der im Jahrmarktskalender 2018, den der Verein herausgegeben hat, zu finden ist.
„Auch vor dem Fleeschworschtdunnerschdaach hatte der Tag vor der Jahrmarktseröffnung schon große Bedeutung für die alten Kreuznacher, die ihre ,private Inspektion und Abnahme' des Marktes durchführten und diese mit einem guten Schoppen und deftigen Speisen ausklingen ließen. Diese Tradition lässt sich seit dem Jahr 1850 belegen, als bereits am Vortag des Jahrmarktes Weinproben stattfanden. In früheren Zeiten war es jedoch nicht die Fleischwurst, sondern die Spansau, die auf die Tische der Wirte kam. Die Jahrmarktsgeschichte zeigt uns, dass es immer Aktivitäten am Tag vor der offiziellen Eröffnung des Jahrmarktes gab, egal ob er drei, vier oder fünf Tage (wie seit 1966) dauerte. Das würde auch so bleiben, wenn der Fleeschworschtdunnerschdaach offiziell zum sechsten Jahrmarktstag gemacht werden würde, wie häufig diskutiert wird. Es würde mit höchster Wahrscheinlichkeit nichts helfen – die Jahrmarktsfans kämen zur Vorfeier dann eben schon mittwochs“, schreibt Gronbach weiter. ri