Würde ein Investorenwettbewerb den Bau eines Golfhotels an den drei Buchen hoch über Bad Münster am Stein-Eberburg forcieren? Das denkt Udo Bausch, Wirtschaftsdezernent der Stadt. Grundsätzlich findet er die wenn auch nicht ganz neue Idee des Golfhotels „hochinteressant“.
Entscheidend sei, dass Vorstand und Geschäftsführung des Golfclubs Nahetal eine strategische Entscheidung über die Frage treffen, ob sie den Gedanken eines Hotels vorantreiben wollen. Das Gelände gehört der Stadt, die die Planungshoheit habe; der Club hat die 65 Hektar auf 66 Jahre gepachtet. Was wo möglich sei, gebe der Flächennutzungsplan vor. Wenn die planungsrechtlichen Weichen gestellt sind, könnte die Suche nach einem Projektrealisierer via Investorenwettbewerb beschleunigt werden; dadurch erfahre man zeitnah, wer infrage komme.
September/Oktober keine Zimmer
„Ich habe hervorragende Erfahrungen mit einem Investorenwettbewerb für das Frankfurter Stadtbad Mitte gemacht; dort steht heute ein Hilton-Hotel, das eines der Stadtbad-Becken erhalten hat. Innerhalb eines Jahres war die Frage mittels Wettbewerb entschieden, wer als Investor infrage kommt.“ Dass ein Golfhotel auch Bad Kreuznach nütze, zeigten die Belegungszahlen für September und Oktober, wenn es in der Kurstadt kein einziges freies Hotelzimmer gebe, so der Dezernent. Ein weiteres Argument: 5,7 Millionen Menschen lebten im Rhein-Main-Gebiet; Kurzzeitarrangements in Hotels seien zunehmend gefragt. Davon könnten KH und BME profitieren. Genauso vom Brexit, dem englischen EU-Ausstieg, der die Finanzwelt aufwühle und Neuansiedlungen von London nach Frankfurt zur Folge habe. Dadurch entstehe eine solvente Gästeklientel für die Nahe-Nah-Erholungsgebiete.
Familie Meffert macht es vor
Klaus Meffert, so Udo Bausch weiter, mache es vor, wie man das für Bad Kreuznach wichtige Thema Hotel angehen müsse: „Familie Meffert glaubt an den Standort Bad Kreuznach und an den wirtschaftlichen Erfolg.“ Sie realisiere auf einem 7300 Quadratmeter großen Areal an der Otto-Meffert-/Planiger Straße eine Vier-Sterne-Anlage mit 91 Zimmern. Bis 2018 soll die Anlage, vor allem für Geschäftspartner gedacht, fertig sein. Das bedeute auch 100 neue Mitarbeiter, nennt Udo Bausch einen der positiven Effekte für die Stadt. Solche Projekte verdienten alle Unterstützung, auch die Idee eines Golfhotels an den drei Buchen. Dabei müsse man die Trümpfe der Landschaft, hier um das Steinskulpturenmuseum bereichert, ausspielen: „Es muss gelingen, die Entscheider vor Ort zu bekommen.“ Bei der Zuwegung zu Hotel und Golfplatz werde sich die Stadt kaum verschließen. Investitionen in die Infrastruktur seien schließlich das A und O der wirtschaftlichen Entwicklung. Doch habe der Kreuznacher Stadtrat bei diesem Thema das letzte Wort. mz