Plus
Brauweiler

Alles für die Orchideen: Freiwillige schwitzen auf dem Wingertsberg im Kellenbachtal

Zahlreiche Helfer waren zur Stelle Die beiden Vorsitzenden Bianca Steimle und Jörg Homann mit der diesjährigen „Heuernte“.
Zahlreiche Helfer waren zur Stelle Die beiden Vorsitzenden Bianca Steimle und Jörg Homann mit der diesjährigen „Heuernte“. Foto: jan

„Natur erleben, erforschen und schützen“ – dies hat sich Pollichia, der Verein für Naturforschung und Landespflege, auf die Fahne geschrieben. Unter diesem Motto stand auch ein strapaziöser Arbeitseinsatz am Samstag auf zwei Flächen im steilen Naturschutzgebiet Wingertsberg im Kellenbachtal in Richtung Brauweiler. Es ging um die Vorbereitung der nächsten Orchideenblüte, damit diese Plätze zum Wachsen haben, wie die Naturschützer Sinn und Zweck ihrer Arbeit erläuterten.

Lesezeit: 1 Minute
Der Pflegeeinsatz im Wingertsberg sei jedes Jahr aufs Neue eine lohnende Herausforderung, denn auf diesem schützenswerten Kleinod wächst eine Vielzahl von herrlichen Orchideen und seltenen Pflanzen, informierte Vorsitzende Bianca Steimle. In der Vorwoche mähten Jörg Homann und Frank Ries aus Hargesheim das Gelände. Gegründet 1840 in Bad Dürkheim, trägt der Verein ...
Möchten Sie diesen Artikel lesen?
Wählen Sie hier Ihren Zugang
  • 4 Wochen für nur 99 Cent testen
  • ab dem zweiten Monat 9,99 €
  • Zugriff auf alle Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
E-Paper und
  • 4 Wochen gratis testen
  • ab dem zweiten Monat 37,- €
  • Zugriff auf das E-Paper
  • Zugriff auf tausende Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
Bereits Abonnent?

Fragen? Wir helfen gerne weiter:
Telefonisch unter 0261/9836-2000 oder per E-Mail an: aboservice@rhein-zeitung.net

Oder finden Sie hier das passende Abo.

Anzeige

Wiesen im Brauweiler Wingertsberg werden bereits seit 35 Jahren vor Verbuschung bewahrt

Die beiden Wiesen im Wingertsberg Richtung Brauweiler werden nunmehr seit 35 Jahren, seit 1985, von der Pollichia-Kreisgruppe KH gepflegt und jährlich im September gemäht, nachdem zu Beginn der 1980er-Jahre die hohe Schutzwürdigkeit durch ein Gutachten des Botanischen Mitarbeiterkreises Schloss Dhaun manifestiert wurde.

In den 1930ern wurde landesweit vermehrt Brachland in nutzbringendes Grün- und Ackerland umgewandelt, in den 1950ern wurden hier einige Orchideenarten entdeckt, 1960 wurde letztmals im Wingertsberg Heu eingebracht. Anschließend verbuschte das Gelände. Nach der Entbuschung entwickelte sich eine außergewöhnliche Orchideenpracht. Problem: Dieses Mähgut oder Heu kann nicht verfüttert werden und findet leider keine Abnehmer – „auch die Kreisverwaltung zeigt sich anders als in früheren Jahren nicht zuständig – zunehmend entwickelt sich ein Problem“, bedauerte Jörg Homann von Pollichia.

Hier im Wingertsberg existieren üppige Flora und Fauna mit außergewöhnlicher Vielfalt: Mächtige Eichen, alte Obst- und Apfelsorten, Beeren- oder Wacholdersträucher, das Purpurknabenkraut, Hummel- oder Fliegenragwurz, sowie seltene Pyramidenorchis. Im Unterstand hat sich ein stabiles Hornissennest angesiedelt – hier kann man „schulbuchmäßig intakte Naturkunde erforschen“, lobten die Schüler. jan