Zwischen Wunsch und Verantwortung
Der politische Wunsch, in Corona-Zeiten alles dafür zu tun, damit die Bürger in Sommer die Freibäder in Meisenheim und Bad Sobernheim nutzen können, ist nachvollziehbar. Es ist wünschenswert, zu öffnen.
Doch es muss für das Personal leistbar sein! Denn es geht nicht nur um die Konsequenzen – völlig unabhängig von einem Blick auf die Zusatzkosten – den Bürgern an Nahe und Glan (und dann auch aus Kirn und Bad Kreuznach) Freizeitmöglichkeiten zu bieten. Es geht nicht darum, ob sie sich ansonsten in eine ausgetrocknete Nahe stürzen. Genauso wichtig ist eine machbare Umsetzung unter den Corona-Vorgaben. Und wenn Fachleute sagen, dass sie mit den derzeit gültigen Abstandsbeschränkungen auf Liegeflächen und vor allem im Wasser einen geregelten Badebetrieb nicht gewährleisten können – dann ist es auch die Fürsorgepflicht der Ratsmitglieder, die Mitarbeiter vor nicht handhabbaren Situationen zu schützen. Es spricht nichts dagegen, Bäder zu öffnen: Wenn ein Ablauf organisierbar ist! Aber es wird sich kein Ratsmitglied hinstellen und Hunderte unwilliger Badegäste daran hindern, ein Bad zu stürmen oder sich mittags zur Desinfektion aus dem Bad werfen zu lassen. Das müssen Mitarbeiter und Hilfskräfte machen. Das Übel liegt in der Ankündigung aus Mainz, aufzumachen, aber das Wie den Betreibern zuzumuten.
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