Der Montagabend gehörte beim Binger Rochusfest dem Gottesdienst für die Kolpingsfamilien. Zahlreiche Abordnungen aus einem weiten Umkreis nahmen das Angebot wie in jedem Jahr wahr. Ihre Fahnenträger flankierten und begleiteten die Geistlichkeit. Fotos: Rainer Gräff Rainer Gräff
Bingen. „Christen, lasst uns Rochus ehren, diesen großen Gottesmann ...“, so wird seit Generationen bei der Binger Rochuswallfahrt gesungen. Alles begann 1666, als der Stadtrat während der Pestzeit in höchster Not gelobte, eine Kapelle zu bauen und alljährlich am Tag des heiligen Rochus eine Prozession abzuhalten und einen halben Tag zu feiern. Aus dem halben Tag wurden irgendwann acht Tage – die sogenannte Rochusoktav, geprägt von Frömmigkeit und Geselligkeit, wie Goethe es als Besucher schon 1814 eindrucksvoll beschrieb. Aktuell wird die 358. Auflage des Festes gefeiert. Die Wallfahrt gilt als größte Rochuswallfahrt Europas.
Beginn des Festes 2024 war am Sonntag mit der Prozession von der Basilika unten in der Stadt hoch zum Rochusberg. Stadtspitze, Stadtrat, Rochusbruderschaft, gewandete Kinder als „Rochusjer“, Kirchenmusik und pilgernde Gläubige begleiteten die geschmückte Rochusstatue, die von Männern der Malteser getragen wurde.