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Idar-Oberstein

„Zur Heimat erkor ich mir die Liebe“: Packender und sehr persönlicher Abend

Von Jutta Gerhold
Ein Abend der großen Kunst mit großen Künstlerinnen wie Eva Mattes begeisterte das Publikum.  Foto: Reiner Drumm
Ein Abend der großen Kunst mit großen Künstlerinnen wie Eva Mattes begeisterte das Publikum. Foto: Reiner Drumm

Was für ein Abend! Eva Mattes prangt als Zugpferd auf den Plakaten für die literarisch-musikalische Zeitreise, doch eigentlich hätten es drei Frauenporträts sein dürfen. Denn unter dem Titel „Zur Heimat erkor ich mir die Liebe“ hatte die künstlerische Leiterin Irmgard Schleier den Abend mit konzipiert. Längst im Rentenalter, überraschte sie bei der Einführung am Samstagabend im Bankettsaal des Stadttheaters die zahlreichen Interessierten mit hochengagierten, politischen Aussagen. Bei der Begrüßung hob Kulturreferentin Annette Strohm hervor, dass Schleier Trägerin des Bundesverdienstkreuzes ist. Seit vielen Jahren organisiert die vielseitig Begabte Festivals wie „Künstler für den Frieden“ oder das „Fest der Kontinente“. Sie sieht in der Kunst ihre Möglichkeit, in die Gesellschaft hineinzuwirken. Es geht natürlich nicht um Parteien, sondern um die politische Stimmung hierzulande. Selbst Flüchtlingskind, möchte sie gemeinsam mit Eva Mattes und Johanna Mohr an diesem Abend eintauchen in die Poesie der vielen Künstler, die ein Emigrantenschicksal erfahren haben. Schleiers Ansprache wirkte ungeheuer packend und persönlich. Sie endete mit einem Riesenlob für Strohm („Eine kluge Leiterin“) und fand: „Seien Sie stolz auf Ihr großes Theater mit einem so kühnen Programm.“

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Schleier übernimmt anschließend auch die Klavierbegleitung. Aus der Tiefe des schwarzen Bühnenraums heraus tritt Eva Mattes und rezitiert, singt, spielt – mit jedem einzelnen der Menschen im Saal persönlich, so der Eindruck. Einem Film gleich schnurrt dann das Programm ab – feinsinnig, wechselnd zwischen Sprechstimme und Gesang. Wer Mattes zum ...