Zu wenige Helfer im närrischen Einsatz: Prunksitzung in Weierbach fällt aus
Was ist passiert? Die Mitglieder des Fastnachtsausschusses rund um Sitzungspräsident Thomas Adam hatten planmäßig ihre Vorbereitungen in Angriff genommen. „Eigentlich blickte man nach der langen pandemiebedingten Durststrecke mit Vorfreude auf die anstehende Sitzung, doch es kam alles anders“, sagt Adam. Eine Hallennutzung der Hessensteinhalle, wo im kommenden Jahr eine umfassende Sanierung geplant ist, wurde seitens der Stadtverwaltung bestätigt und die Nutzung zugesagt.
Rückgang deutete sich schon im Sommer an
„Viele Aktive und Mitwirkende aus dem Umfeld hatten bereits ihren Auftritt für 2023 fest eingeplant und waren mitten in den Proben. Beschallung und Bewirtung waren fix.“ Aber woran hat es letztendlich gelegen? Adam erklärt: „In der VIG Weierbach werden die Veranstaltungen (Fastnacht, Hexennacht, Kirmes) gemeinsam von allen Vereinen organisiert und ausgerichtet. Je nach Anzahl und Art der freiwilligen Dienste erhält jeder Verein einen Anteil aus der Gewinnausschüttung. So besteht auch ein kleiner Anreiz, sich an den gemeinsamen Aktivitäten zu beteiligen.“ Im Vorfeld werden die Listen der benötigten Dienste an die Vereine verteilt und nach Abgabeschluss durch den entsprechenden Ausschuss ausgewertet.
Bereits im Sommer deutete sich ein Rückgang der Helfermeldungen für die Kirmes an. „Dort konnten mit großer Mühe die noch fehlenden Dienste durch Ausschussmitglieder kompensiert werden. Leider hat sich dieser negative Trend fortgesetzt.“ So blieben am Ende gut 50 der 120 benötigten Dienste für die Weierbacher Fastnacht nicht besetzt, berichtet der Sitzungspräsident. „Es ist schon bitter, wenn dein Programm, die Musik und die Location stehen, und du musst alles absagen, weil die Bereitschaft der örtlichen Vereine fehlt. Jeder will auf die Pauke hauen, aber keiner will sie tragen“, sagt Adam. Die Absage der geplanten Sitzung sei „ein Stich mitten ins närrische Herz“ und wirft viele Fragen auf: Wie wird es weitergehen? Gibt es 2024 wieder eine Fastnacht in Weierbach?
Es muss sich einiges ändern, damit wir wieder positiv in eine närrische Zukunft in Weierbach blicken können.
Thomas Adam und Hans Bubenheim
„Wenn es nach den Organisatoren geht – mit Sicherheit ja! Gut, einige der örtlichen Vereine können durch einen hohen Altersdurchschnitt ihrer Mitglieder nur noch bedingt ihre Unterstützung gewährleisten. Doch es gibt auch noch andere Vereine.“ Adam fragt sich, ob „es hier lediglich an der Kommunikation mangelt, oder besteht womöglich kein oder wenig Interesse an solchen gemeinsamen Veranstaltungen? Fest steht: Es muss sich einiges ändern, damit wir wieder positiv in eine närrische Zukunft in Weierbach blicken können“, resümieren Adam und der VIG-Vorsitzende Hans Bubenheim.
Nun will die VIG auch Weierbacher Bürger ansprechen, die nicht in einem Verein sind. Denn die nächste Veranstaltung steht schon vor der Tür: „Die Hexennacht am 30. April wird ein Prüfstein für die weitere Zukunft sein.“ Wer sich jetzt bereits angesprochen fühlt und das Dorfleben in Weierbach unterstützen möchte, kann sich beim Vorsitzenden Hans Bubenheim (Tel. 06784/7933) melden. red