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Birkenfeld

Zu viel Verkehr: Anlieger von „Auf Ellenborn“ fordern Einbahnstraße zurück

Von Axel Munsteiner
Beim Begegnungsverkehr von Autos kann es in der Straße „Auf Ellenborn“ ganz schön eng werden, sodass auch Fußgänger Obacht geben müssen, wenn es zu Ausweichmanövern kommt. Außerdem halten sich nur wenige Verkehrsteilnehmer an Tempo 30, monieren die Anlieger. Foto: Axel Munsteiner
Beim Begegnungsverkehr von Autos kann es in der Straße „Auf Ellenborn“ ganz schön eng werden, sodass auch Fußgänger Obacht geben müssen, wenn es zu Ausweichmanövern kommt. Außerdem halten sich nur wenige Verkehrsteilnehmer an Tempo 30, monieren die Anlieger. Foto: Axel Munsteiner

„Es ist alles nur noch schlimmer geworden.“ Das ist der einhellige Tenor einer größeren Gruppe von Anliegern, die oberhalb des Kreisels in der Straße „Auf Ellenborn“ wohnen. Wegen der wachsenden Verkehrsbelastung erneuern sie nachdrücklich ihre Forderung, dass dieses Teilstück wieder in eine Einbahnstraße umgewandelt werden soll, so wie es bis zum Jahr 2006 der Fall war.

Lesezeit: 3 Minuten
Als Claudia Brenner kürzlich in der NZ las, dass die Stadt das Neubaugebiet „Haesgeswiesen“ um einen vierten Abschnitt erweitern will, „haben sich bei mir gleich die Nackenhaare“ aufgestellt, und beim Treffen mit unserer Zeitung erklären sie, ihr Sohn Torsten, Horst und Jutta Röhlinger, Kerstin Lieblang-Platz, Renate Zeising, Barbara Felgenhauer, Jennifer ...
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Kommentar: Geteiltes Leid ist halbes Leid

Zugegeben: Der bequemste Weg in Richtung Birkenfelder Baugebiete führt durch die Straße „Auf Ellenborn“. Deren Anlieger haben aber völlig recht, wenn sie über die stetig wachsende Verkehrsbelastung klagen. und ihr Vorschlag, zur Einbahnstraße zurückzukehren und den Weg von unten nach oben zu sperren, dürfte für Autofahrer auch keine zu große Zumutung sein. Denn es bricht sich niemand einen Zacken aus der Krone, wenn er durch die Maiwiese fahren und dann an Roth’s Eck rechts abbiegen muss. Mit Wartezeiten an der Kreuzung muss in diesem Fall kein Verkehrsteilnehmer rechnen, und der Zeitverlust durch einige Hundert Zusatzmeter sollte sich auch verkraften lassen.

Richtig: Durch den Gollenberger Weg würden dann mehr Autos rollen. Dort würde die Belastung für die Anlieger zunehmen. Es sei an dieser Stelle aber darauf hingewiesen, dass der Gollenberger Weg Teil der Kreisstraße 7 ist. Es handelt sich also um eine klassifizierte Strecke, die auch aufgrund ihres Ausbauzustands auf mehr Verkehr ausgelegt ist. In der Praxis ist der Gollenberger Weg aber durch die beidseitige Öffnung der städtischen Straße „Auf Ellenborn“ nicht so stark frequentiert wie dieser. Die Rückkehr zur Einbahnstraßenregelung „Auf Ellenborn“ würde insofern dazu führen, dass sich die Verkehrsbelastung gerechter auf beide Straßen verteilt und für die Anlieger hier wie dort das Motto „Geteiltes Leid ist halbes Leid“ gelten würde. Die Stadt sollte deshalb eine Entscheidung auch nicht auf die lange Bank schieben, sondern sich zügig zu einer Lösung des Problems im Sinne der Ellenborn-Anlieger durchringen.

E-Mail an axel.munsteiner@rhein-zeitung.net

Kowalski spricht sich für Gesamtkonzept und gegen kurzfristige Lösungen aus

Stadtbürgermeister Miroslaw Kowalski räumt im NZ-Gespräch offen ein, dass auch aus seiner Sicht das Problem bestehe, dass „Auf Ellenborn“ viele Autofahrer zu schnell unterwegs sind und der Verkehr stark zugenommen habe. Hinsichtlich der Forderung der Anlieger, das Teilstück wieder in eine Einbahnstraße umzuwandeln, wolle er sich auch gar nicht hinter den 2006 gefassten Beschlüssen des Stadtrats verstecken. „Grundsätzlich werden unsere Entscheidungen ja nicht für alle Ewigkeit gefasst, sondern wir müssen im Rat natürlich immer auch die Entwicklung und die aktuelle Situation im Blick haben.

Wenn Handlungsbedarf besteht, kann der Bürgermeister aber nicht allein eine Änderung vornehmen, sondern das muss mit dem gesamten Rat und mithilfe von Fachleuten diskutiert werden“, sagt Kowalski. Kurzfristig lasse sich das Anliegen der Ellenborn-Bewohner aber nicht erfüllen. Denn eine Sperrung dieses Teilstücks hätte zwangsläufig zur Folge, dass die Anlieger anderer Straßen – vor allem die im Gollenberger Weg – mehr belastet würden. Hinzu kommt, dass durch die Blockade der Schneewiesenstraße ohnehin mehr Autos in der Achtstraße und auch im Gollenberger Weg unterwegs sind. Erst wenn zum Jahresende die schon lange andauernde Zeit der Großbaustellen in der Stadt vorbei ist, hält es Kowalski für sinnvoll, „dass wir ab 2019 die Dinge auf den Prüfstand stellen, dabei aber das große Ganze im Blick haben“. Ein wesentlicher Punkt werde nämlich die Entwicklung der früheren Heinrich-Hertz-Kaserne sein. Da sich eine direkte Straßenanbindung des Areals durch den Schönewald an die B 41 bei Schmißberg nach derzeitigem Stand der Dinge nicht verwirklichen lässt, muss der Verkehr dorthin durch die Stadt gelotst werden, und insofern, so Kowalski, „müssen wir uns intensiv Gedanken über die künftigen Verkehrsflüsse in Birkenfeld machen und ein stimmiges Gesamtkonzept erarbeiten.“ ax
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