Neben dem Coronavirus hat sich in den vergangenen Monaten ein ganz anderes Virus rasant verbreitet und macht das Leben noch schwerer, als es aktuell ohnehin schon ist: das Virus der schlechten Kommunikation, das offenbar unter anderem auch immer wieder mal in der Kreisverwaltung grassiert.
Und dabei ist es eine denkbar schlechte Zeit, unkooperativ und wenig kommunikativ zu sein. Die Menschen im Landkreis Birkenfeld haben Sorgen und Nöte. Sie haben Angst, und sie sind verunsichert. Sie erhalten zu wenige Antworten auf die Fragen, die sie haben, und die auch wir als Tageszeitungsredakteure für diese Menschen völlig berechtigt stellvertretend stellen. Und dazu kommen auch Kritiker aus Reihen der Verwaltungen in den Kommunen. Auch dort werden viele Fragen nicht beantwortet. Mit Blick auf die verwirrenden Zahlen: Was geht denn da schief? Es kann doch nicht sein, dass Todesfälle im Corona-Kontext mehr oder weniger zufällig beim Gesundheitsamt landen. Da braucht es eine tagesaktuelle, verbindliche Informationskette, in die alle entscheidenden Akteure einbezogen sind. Warum bittet die Kreisverwaltung Birkenfeld die Standesämter nicht, alle Fälle umgehend zu melden und entsprechende Unterlagen zeitnah weiterzuleiten? Worauf wartet man denn da? Und warum schiebt man Versäumnisse und Verzögerung völlig unberechtigt den Ärzten in die Schuhe? Und wieder einmal gibt es mehr Fragen als Antworten.
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