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Kreis Birkenfeld

Wende im AfA-Prozess: Als V-Mann Asylbewerber betrogen?

Von Vera Müller
Flüchtlinge in der AfA Birkenfeld: Hier war die Wirkungsstätte des Angeklagten, dem nun 72-facher Betrug vorgeworfen wird. Der frühere Dolmetscher der AfA soll behauptet haben, dass er gegen Geld schnellere Anhörungstermine verschaffen kann. Jetzt gab er an, V-Mann gewesen zu sein.
Flüchtlinge in der AfA Birkenfeld: Hier war die Wirkungsstätte des Angeklagten, dem nun 72-facher Betrug vorgeworfen wird. Der frühere Dolmetscher der AfA soll behauptet haben, dass er gegen Geld schnellere Anhörungstermine verschaffen kann. Jetzt gab er an, V-Mann gewesen zu sein. Foto: Bettina Schäfer

Das ist der Stoff, aus dem Bestellerautor John Grisham seine Justizthriller verfasst, und auch ein wenig „Babylon Berlin“ schwingt in dieser Geschichte mit: Am 18. Verhandlungstag am Schöffengericht Idar-Oberstein ließ der 40-jährige Angeklagte, der sich seit dem 12. November wegen Verdunklungsgefahr in U-Haft befindet, eine Bombe platzen: Er sei seit 19 Jahren als verdeckter Mitarbeiter (V-Mann, für Vertrauensperson) fürs LKA Mainz und den Verfassungsschutz tätig. Und in diesem Zusammenhang seien auch die ihm vorgeworfenen Taten zu betrachten.

Lesezeit: 3 Minuten
Der Familienvater ist wegen 72-fachen Betrugs angeklagt. Der frühere Dolmetscher der AfA Birkenfeld soll unter anderem Asylunterkünfte und Privatwohnungen aufgesucht und behauptet haben, Mitarbeiter der ADD, des BAMF, der Ausländerbehörde, Anwalt oder Ähnliches zu sein und dabei Geld – zwischen 100 und 300 Euro – fürs schnelle Beschaffen von Anhörungsterminen ...