Kreis Birkenfeld

Verunreinigtes Trinkwasser: Abkochgebot gilt jetzt für den ganzen Kreis Birkenfeld

Von Stefan Conradt
Die Integrierte Leitstelle Bad Kreuznach warnt für den Kreis Birkenfeld vor Verunreinigungen im Trinkwasser durch Keime.
Die Integrierte Leitstelle Bad Kreuznach warnt für den Kreis Birkenfeld vor Verunreinigungen im Trinkwasser durch Keime. Foto: picture alliance/dpa/Frank Rumpenhorst

Die Trinkwasserverunreinigung im Leitungsnetz des Landkreises Birkenfeld zieht immer weitere Kreise. Das Gesundheitsamt hat am Karfreitag eine „Abkoch-Empfehlung“ für den ganzen Landkreis erlassen – vorsichtshalber.

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Die Leitstelle Bad Kreuznach hatte zunächst am Donnerstag vor Verunreinigungen im Trinkwasser durch Keime gewarnt. „Bei einer routinemäßigen Netzprobe wurde eine Grenzwertüberschreitung des Bakteriums Clostridium perfringens festgestellt“, heißt es auf der Facebook-Seite des Landkreises Birkenfeld.

Trinkwasser abkochen
Keime im Trinkwasser kann zu Magen- und Darmerkrankungen führen. Deshalb raten Experten und Einsatzkräfte, das Wasser mindestens fünf Minuten lang sprudelnd zu kochen. Dadurch werden die betreffenden Keime abgetötet. Das Abkochgebot gilt vor allem dann, wenn das Wasser zum Trinken oder zur Zubereitung von Nahrung, zum Abwaschen von Speisen und zum Spülen von Gefäßen, in denen Lebensmittel aufbewahrt werden, verwendet werden soll. Ebenso sollte zum Zähneputzen nur abgekochtes Wasser verwendet werden.

Betroffen waren zunächst nur die Gemeinden im Reidenbachtal. Am Donnerstagnachmittag verhängte das Gesundheitsamt dann als Vorsichtsmaßnahme auch ein Abkochgebot für Teile der Stadt Idar-Oberstein. Am Karfreitag wurde die Warnung samt Abkochgebot dann aufgrund eines weiteren positiven Befunds auf den ganzen Landkreis Birkenfeld ausgeweitet.

Bis auf Weiteres wird empfohlen, Leitungswasser abzukochen, bevor es zum Trinken oder in der Küche verwendet wird. Die Warnung kann erst nach zwei negativen Proben aufgehoben werden, frühestens am Ostersonntag.

Festgestellt worden war die Verkeimung zuerst in der Kita in Sien. Aufgrund des weiteren Befundes am Karfreitag ordnete das Gesundheitsamt an, das Abkochgebot bis auf weiteres auf das gesamte Versorgungsgebiet der Steinbachtalsperre auszuweiten. Dies betrifft neben der Stadt Idar-Oberstein die Verbandsgemeinden Birkenfeld, Baumholder und einen Teil der VG Herrstein-Rhaunen.

Welche Orte betroffen sind

Das gesamte Stadtgebiet Idar-Oberstein

Die gesamte Verbandsgemeinde Baumholder

Folgende Ortschaften der VG Birkenfeld: Dambach, Ellweiler, Gimbweiler, Hattgenstein, Hoppstädten-Weiersbach, Meckenbach, Rötsweiler- Nockenthal, Schwollen, Siesbach, Wilzenberg

Folgende Ortschaften der VG Herrstein-Rhaunen: Bergen, Berschweiler, Dickesbach, Fischbach, Gerach, Griebelschied, Herborn, Herrstein, Hettenrodt, Hintertiefenbach, Kirschweiler, Mackenrodt, Mittelreidenbach, Mörschied Hafenmühle, Asbacher Hütte, Niederhosenbach, Niederwörresbach, Oberreidenbach, Oberwörresbach, Schmidthachenbach, Sien, Sienhachenbach, Sonnenschied, Veitsrodt, Vollmersbach, Weiden, Wickenroth

Eine Trinkwasserstörfall-Hotline wurde mit der Corona-Hotline 06781-5163300 gekoppelt. Dort erhalten Sie Informationen zum Störfall.